David Bowie: acht Tourdaten für 2013
Und er macht es doch: David Bowie gibt 2013 acht Konzerte auf drei Kontinenten, eines davon in Deutschland. Bowie wird dabei seine aktuelle Platte "The Next Day" sowie jeweils einen Albumklassiker vorstellen.
„Bowie – Past, Present and Future“ – unter diesem Motto wird David Bowie, der angeblich keine Livepläne hat, nun doch auf Tournee gehen. Das bestätigte Bowies langjähriger Produzent Tony Visconti gegenüber ROLLING STONE.
Acht Termine auf drei Kontinenten hat Bowie angekündigt. Der Clou: Neben einer „The Album In It’s Entirety“-Darbietung, bei der der 66-Jährige zunächst alle Stücke seiner aktuellen Platte „The Next Day“ (Programmteil: „The Present“) aufführt, gibt es im Anschluss jeweils ein zweites Album, das der Musiker mit der entsprechenden Stadt verbindet („The Past“), sowie als Bonbon ein paar neue Lieder, die er vor Livepublikum testen möchte („Future“).
Dazu soll pro Stadt ein zugeschnittenes Set-Design gebaut werden. Für Berlin wird die Mauer samt Wachturm errichtet, vor den sich die zwei Liebenden aus „Heroes“ (1977) küssen. Die Darsteller, sagte Bowie-Produzent Tony Visconti, sollen Berliner sein – jedoch keine Berliner Schauspieler, sondern drei Paare verschiedener Altersklassen – symbolhaft für Liebe im Wandel der Zeit – und von der Straße weg gecastet.
Das Konzert in Rom wiederum, bei dem Bowie „Aladdin Sane“ (1973) aufführt, erhalte eine entsprechend clowneske Darbietung. Ob Bowie dafür vielleicht historisch einen Schritt weiter geht, sein Pierrot-artiges „Aladdin Sane“-Kostüm aus „Ashes To Ashes“ (1980) anzieht und den ein oder anderen Pantomime-Trick aus dem Hut zaubert, wollte Visconti offen lassen – und mit einem Augenzwinkern beantworten: „Lassen Sie sich überraschen.“
Kontrovers dürfte der Auftritt in New York ausfallen: Hier plant Bowie zu seinem „Diamond Dogs“-Album auch jene Bühne nachzubauen, die er 1974 für seine Tournee entwarf. Das Setdesign stellte damals eine Art Metropolis dar, ein Leben im Überwachungsstaat. Dass Bowie für diese Neu-Aufführung eines Orwell-Alptraums ausgerechnet seine Wahlheimat New York wählt, dürfte seinen Stadtnachbarn sicher nicht schmecken. Es bleibt abzuwarten, was Bowie an diesem Abend von der Bühne verkünden wird.
Bowies langjähriger Gitarrist Earl Slick ist auch mit an Bord. Die Idee der Motto-Konzerte, sagte Slick, sei spontan entstanden. „Bowie rief mich an und unterbreitete seine Idee, jeweils ein signifikantes Album in einer ganz bestimmten Stadt aufzuführen.“
Keine Sekunde habe er gezögert, erzählt Slick. „Klar sagte ich zu. Aber meine Antwort hat Bowie gar nicht erst abgewartet. Er befindet sich bereits in den Proberäumen und übt an den knapp 30 jeweils verschiedenen Liedern pro Abend. Das dürften die Shows des Jahrhunderts werden.“
Tourdaten:
04. Juli 2013: New York – The Next Day + Diamond Dogs (1974)
06. Juli 2013: Rio de Janeiro – The Next Day + Labyrinth OST (1986)
08. Juli 2013: Berlin – The Next Day + „Heroes“ (1977)
10. Juli 2013: London – The Next Day + Black Tie, White Noise (1993)
11. Juli 2013: Rom – The Next Day + Aladdin Sane (1973)
13. Juli 2013: Athen – The Next Day + Never Let You Down (Neubetitelung; ursprünglicher Titel: Never Let Me Down) (1987)
19. Juli 2013: Sydney – The Next Day + Tin Machine (1989)
20. Juli 2013: Sydney – The Next Day + Tin Machine II (1991)