Dave Grohl: »Im Gegensatz zu den Foo Fighters war Nirvana eine dysfunktionale Band«
Wenn Dave Grohl an seine Zeit mit Nirvana zurückdenkt, muss er gestehen: „Auf persönlicher Ebene war es nicht ganz rund, um ehrlich zu sein.“
Nach 25 Jahren als Band kennen sich die Foo Fighters gut – auch persönlich scheint die Chemie zu stimmen – vor allem bei Dave Grohl und seinem „brother from another mother“, Schlagzeuger Taylor Hawkins. Diese tiefe, freundschaftliche Verbindung spürte der Musiker aber offenbar bei Nirvana nicht.
Wie Dave Grohl im Interview mit „The Big Issue“ verraten hat, finde er nach wie vor, dass Nirvana einfach das perfekte Match waren. Doch sehe er deutliche Unterschiede, was die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb seiner früheren und heutigen Band angeht. „Auf persönlicher Ebene war es nicht ganz rund, um ehrlich zu sein. Natürlich haben wir uns geliebt. Wir waren Freunde. Aber es gab diese Dysfunktion in Nirvana, die eine Band wie die Foo Fighters nicht hat.“
Nirvana: Emotionale Dysfunktion innerhalb der Band
„War ich Kurt so nahe, wie ich es Taylor Hawkins bin? Nein“, so Grohl weiter. Kein Wunder aber, denn die Jungs kannten sich auch nur vier Jahre. „Ich habe bei Krist und seiner Frau gelebt, als ich der Band beigetreten bin. Das ging etwa einen Monat gut und dann warfen sie mich raus, aber wir hatten immer diese liebevolle Verbindung, die sich nach dem Tod von Kurt noch verstärkte. Wenn ich Krist jetzt sehe, umarme ich ihn wie meine Familie. Aber damals waren wir jung und die Welt war einfach seltsam. Diese emotionale Dysfunktion in Nirvana wurde aufgehoben, wenn wir uns die Instrumente schnappten. Hätte es mit der Musik nicht geklappt, wären wir nicht zusammengeblieben. Ich glaube wirklich, dass es Menschen gibt, mit denen du nur auf musikalische Weise kommunizieren kannst. Und manchmal ist das eine noch bessere, tiefere Kommunikation.“