Das sind die beliebtesten Vampirfilme aller Zeiten
Spitze Zähne, ständiger Blutdurst und Angst vor dem Sonnenlicht: Vampire faszinieren die Menschheit wie kaum ein anderes Fabelwesen. Diese fünf Vampirfilme zeigen die Untoten in ihrer vollen Gruselpower.
Der irische Schriftsteller Bram Stoker prägt mit seinem Roman „Dracula“ aus dem Jahr 1897 bis heute unser Bild von Vampiren. Darin wird die Geschichte des vornehmen Grafen Dracula aus Transsylvanien erzählt. Er hat weiße, spitze Zähne, schläft in einem Sarg und besitzt außergewöhnliche Kräfte. Heute reichen die Vampirdarstellungen von dem träumerischen Teenager-Romantiker Edward Kullen aus der „Twilight“-Reihe bis hin zu der kämpferischen, rockigen Selene aus „Underworld“. Um bei so viel Auswahl nicht den Überblick zu verlieren, präsentiert Wir zeigen Ihnen fünf Vampirfilme, wo selbst Knoblauch im Haus nicht hilft. Die Liste basiert auf Bewertungen des Filmportals IMDb.
Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens
Der Stummfilmklassiker des Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau entstand 1922 und ist ähnlich wie in einem Theaterstück in fünf Akte unterteilt. Dabei ist „Nosferatu“ ein fortschrittliches Werk, was für viele Filmemacher zum Vorbild wurde, da das Medium zwar noch in den Kinderschuhen steckte, jedoch einige filmische Standards vom deutschen Regisseur Murnau gesetzt wurden. So zum Beispiel im Bereich Licht, wenn der Vampir Graf Orlok/Nosferatu (Max Schreck) zuerst durch seinen dämonischen Schatten zu sehen ist. Oder auch visuelle Effekte, wie Zeitraffer oder der Einsatz von Negativbildern. Der Film von Murnau basiert lose auf der Dracula-Story von Bram Stoker, da er die Rechte zum Originalstoff nicht bekommen konnte. In „Nosferatu“ wird die Geschichte des Makler-Gehilfen Thomas Hutter (Gustav von Wangenheim) und seiner Frau Ellen (Greta Schröder) erzählt. Sein Chef schickt Hutter in die Karpaten zu dem Graf Orlok, der in der Hafenstadt Wisborg eine neue Bleibe sucht. Im Schloss des Grafen angekommen, wird Hutter schnell Zeuge merkwürdiger Vorfälle und wacht am nächsten Morgen selbst mit zwei Bissspuren am Hals auf.
The Lost Boys
Die Brüder Michael (Jason Patric) und Sam (Corey Haim) ziehen mit ihrer frisch geschiedenen Mutter (Dianne Wiest) ins kalifornische Städtchen Santa Carla. Dort trifft Michael auf Star (Jami Gertz) in die er sich sofort verguckt. Die junge Frau ist aber schon vergeben, und zwar an den sehr charismatischen David (Kiefer Sutherland). David ist der Kopf einer jungen Motorradbande, die aber in Wirklichkeit alle Vampire sind. Die Gruppe ist verantwortlich für zahlreiche Morde in Santa Carla. Auch Michael soll zu einen von ihnen werden, der ahnt jedoch von nichts. Anders sein Bruder Sam, der wird in die Vampirwelt durch seine Freunde Edgar (Corey Feldman) und Alan (Jamison Newlander) eingeführt, denn die beiden Jungs üben sich im Vampire jagen.
„The Lost Boys“ von Joel Schumacher hat nicht nur ein beeindruckendes Cast aus 80er-Jahre Stars zu bieten, sondern mixt Horror mit Comedy und Coming-of-Age-Stoff. Vampire sind im Film keine klischeehaften weißen Gestalten, sondern ganz normale Teenager, die ihre Bissigkeit erst im Angriff zeigen. Dazu ist der Film sehr stylisch und setzt auf INXS im Soundtrack. Der Titel des Films ist eine Anspielung auf die Waisen/Lost Boys aus „Peter Pan“, schließlich werden die Vampire auch nie erwachsen.
Bram Stokers Dracula
Auch Regisseur Francis Ford Coppola adaptierte den berühmten Vampirroman Anfang der 90er. Allerdings setzt der Film die persönliche Entwicklung von Dracula (Gary Oldman) in den Fokus. So bekommt die Figur eine tragische Note, da Dracula als vom Liebeskummer gebrochener Mann dargestellt wird. Er zog gegen das osmanische Heer in den Krieg. Seiner Frau Elisabeta wird mitgeteilt, dass er gefallen sei. Voll von Trauer nimmt sie sich das Leben. Prinz Dracul kehrt schwer verwundet zurück und muss miterleben, wie die Kirche seine Frau als Selbstmörderin exkommuniziert. Deshalb wendet er sich vom christlichen Glauben ab, was zu seiner Verdammung zum ewigen Leben als Untoter führt. Jahrhunderte später im viktorianischen London, trifft der Prinz auf Minna Murray (Winona Ryder), die wie ein Ebenbild seiner verstorbenen Frau aussieht. Anders als in „Nosferatu“ entwickelt die weibliche Figur ebenfalls Gefühle für Dracula. Besonders das Make-up von Gary Oldmans Dracula und die Kostüme sind ikonisch, wie Minnas blutrotes Kleid. Für beides wurde der Film mit einem Oscar prämiert.
Interview mit einem Vampir
In der Verfilmung von Anne Rices gleichnamigen Buch wird eine Zeitreise von 1791 bis ins frühe 20. Jahrhundert erzählt. Die Geschichte beginnt in einem Hotelzimmer in San Francisco. Der junge Reporter Daniel Malloy (Christian Slater) sitzt dem sprachgewandten Vampir Louis du Pointe du Lac (Brad Pitt) gegenüber. In ihrem Gespräch berichtet Louis zunächst von seiner Verwandlung, die sich zwei Jahrhunderte zuvor in New Orleans ereignete. Der damals 24-jährige lebensmüde Plantagenbesitzer hat dort eine schicksalhafte Begegnung mit dem morallosen Vampir Lestat (Tom Cruise), der zu seinem Meister wird.
„Interview mit einem Vampir“ ist ein 90er-Horrordrama, das sich zwar um Vampire dreht, aber immer wieder philosophischen Fragen um Leben und Tod nachgeht. Louis gibt sich nicht blind der Mordlust hin und versucht, immer wieder einen Sinn im ewigen Leben zu finden. Übrigens: Die Rolle des Daniel Malloy sollte eigentlich an River Phoenix gehen, der verstarb aber zuvor.
Let the Right One in
Der Horrorfilm des schwedischen Regisseurs Tomas Alfredson ist nichts für schwache Nerven. Die unglaublich fesselnde Story dreht sich um den 12-jährigen Oskar (Kåre Hedebrant), ein Einzelgänger, der immer wieder von seinen Klassenkameraden gemobbt wird. Als Reaktion sammelt er Artikel über grausame Morde und schwört Rache. An einem Abend trifft Oskar auf Eli (Lina Leandersson), die kürzlich in den gleichen Wohnkomplex im Stockholmer Stadtteil Blackeberg gezogen ist. Sie lebt dort mit einem älteren Mann namens Håkan (Per Ragnar), der nicht ihr Vater ist. Obwohl Eli versucht, Oskar auf Abstand zu halten, freunden sich die beiden Kinder an. Was der Junge nicht ahnen kann, Eli ist kein Mädchen, ja nicht mal ein Mensch, sondern ein Vampir.„Let the Right One in¡ beschäftigt sich mit Geschlechterrollen, Pädophilie, jugendlichen Gewaltfantasien und erste Liebe. Dabei ist der Film aus 2008 so unvorhersehbar und düster, wie man es dem Vampir-Genre bis dato gar nicht mehr zugetraut hat. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von John Ajvide Lindqvist, der auch das Drehbuch schrieb.