Das Geschäft mit der Liebe: Mick Jaggers Liebesbriefe werden versteigert
Das Geschäft mit der Liebe war schon immer lukrativ. Nein, hier geht es nicht ums Rotlich-Milieu: Die Ex von Mick Jagger macht die Liebesbriefe des Sängers zu Geld.
Wenn man einmal mit einer Musikergröße wie Mick Jagger liiert war, hat das schon so manche Vorteile. Die Liebesbriefe, die man beispielsweise erhalten hat, dienen so nicht nur der eigenen Erinnerung, sondern könnten zudem eine neue Geldquelle sein.
Marsha Hunt, ehemalige Freundin des Rolling Stone-Sängers und Mutter seines ersten Kindes, kam auf diesen Trichter und wird kommenden Monat die persönlichen Zeilen versteigern. Das berichtet der Guardian. Und das lohnt sich wohl gewaltig: Zwischen 70 000 und 100.000 Pfund könnte sie dafür Schätzungen zufolge erhalten. Am 12. Dezember sollen sie als Ganzes bei dem Auktionshaus Sotheby’s verkauft werden.
Die insgesamt zehn handgeschriebenen Episteln stammen von Juli und August 1969, als Jagger in New South Wales, Australien den Film „Ned Kelly“ drehte. Auch für den Stones-Song „Brown Sugar“ soll Hunt Inspirationsquelle gewesen sein. In den Briefen beschreibt sich der Sänger als jemanden, der seine Freizeit mit dem Lesen von Vaslav Nijinskys Tagebüchern, Gedichten von Emily Dickinson und Gescherze mit dem Schriftsteller Christopher Isherwood verbringt.
Jetzt fragt man sich, wie man die persönlichen Botschaften für kommerzielle Zwecke einfach so verwenden kann. Mick Jagger ist verständlicherweise alles andere als begeistert. Das weiß auch Hunt selbst und antwortet auf Fragen danach: „Ich glaube es nicht, aber es sind ja nicht seine.“ Dann liefert sie die Ausrede gleich mit und behauptet, es handele sich hier um öffentliches Kulturgut: „Es ist Mick Jagger in seinen eigenen Worten… Das ist sowohl ein Teil der englischen und kulturellen Geschichte, als auch ein Teil der Rockgeschichte – und es korrigiert Fehlinformationen. Ich denke wir leben in einer Zeit, in der falsche Fakten abgetan werden mit den Worten: ‚Egal, wen kümmert’s?‘ Aber Tatsachen sind relevant.“
Dann appelliert sie weiter, wohl an ihr eigenes Gewissen: „Der Verkauf ist wichtig. Irgendwer, hoffe ich, wird die Briefe kaufen, während unsere Generation sterben wird und mit uns die wahre Geschichte darum, wer wir waren und wie das Leben war.“
Weniger pathetisch geht es jedoch zu, wenn man sich die wahren Gründe für den Verkauf ansieht: „Ich bin pleite,“ erklärt Hunt. „Jeder, der denkt, ich hätte Geld, kennt mich nicht. Mich haben Freunde aus Pennsylvania besucht und es gab keinen Strom, weil die Rechnung zu hoch war…. Irgendein Freund hat dann gesagt: ‚Sicherlich hast du irgendetwas, das du verkaufen kannst?'“
Die Briefe hatte sie 30 Jahre lang in einem Tresor aufbewahrt. Mit dem Geld wolle sie ihr Haus in Frankreich reparieren.