Darum verdienen die „Walking Dead“-Schauspieler so viel weniger als ihre Kollegen
Ein Blick auf die Gehaltslisten verschiedener Serien-Stars zeigt: Die Darsteller der Zombie-Serie müssen mit einem weitaus geringeren Lohn auskommen als einige ihrer Hollywood-Kollegen. Warum ist das so und weshalb wehren sich die Filmkünstler nicht dagegen?
Auf einer kürzlich veröffentlichten Liste der Schauspieler mit dem höchsten Episoden-Gehalt konnte man nach den Mimen einer bestimmten Serie vergeblich suchen: Kein einziger Darsteller aus „The Walking Dead“ wurde darin aufgeführt. Bisher empfing – falls das Dokument echt ist – Andrew Lincoln, der die Figur des Rick spielt und damit eine der Hauptrollen innehat, pro Episode rund 90.000 Dollar; sein Co-Star Norman Reedus, welcher Daryl Dixon mimt, bekam für eine Folge 80.000 Dollar.
Eine Million Dollar pro Folge ist keine Seltenheit
Wenn die beiden Stars der Serie eine im Vergleich so geringe Entlohnung bekommen, wie sehen dann wohl die Gehälter der restlichen Schauspieler aus? Eigentlich sind in der Branche weitaus höhere Löhne üblich. So erhielt beispielsweise Matthew Rhys für seine Rolle in „The Americans“ pro Folge über 180.000 Dollar; Sarah Wayne Callies bekommt für ihren „Prison Break“-Auftritt eine ähnlich hohe Summe.
Doch diese Gehälter sind bei weitem nicht die höchsten, die in der Serienlandschaft fließen: Die fünf wichtigsten „Game of Thrones“-Stars (Peter Dinklage, Lena Headey, Emilia Clarke, Nikolaj Coster-Waldau und Kit Harrington) verdienen pro Episode eine halbe Million Dollar; Jim Parsons und Kelly Cuoco aus „The Big Bang Theory“ dürfen sich pro Folge über eine Million Dollar freuen.
Sind die „Walking Dead“-Mimen unterbezahlt?
Wenn hier von einem geringen Gehalt die Rede ist, so ist das selbstverständlich in Relation zu obengenannten Beispielen zu sehen. Aber warum protestieren die „Walking Dead“-Darsteller nicht gegen die – für ihre Branchenverhältnisse – niedrige Bezahlung? Der Grund ist recht einfach: Serien wie „Game of Thrones“ sind zwingend auf ihre Hauptdarsteller angewiesen, denn ohne sie würde die Geschichte nicht funktionieren – geht die Produktionsfirma nicht auf die Forderungen der Schauspieler ein, steigen diese im Ernstfall aus, was das Ende der Serie bedeuten könnte.
Neue Gehälter für Rick und Daryl
Bei „Walking Dead“ gibt es jedoch nur relativ wenige konstante Figuren, welche die Geschichte tragen: Hauptsächlich handelt es sich hierbei um Rick und Daryl. Diese zwei Rollen dürfen also nicht wegfallen; alle anderen Charaktere in der Serie sind aber mehr oder weniger ersetzbar – weshalb ihre Darsteller auch weniger Geld mit ihrer Arbeit verdienen.
Immerhin: Nach erneuten Verhandlungen wurde für den Dreh der siebten Staffel von „Walking Dead“ das Gehalt von Norman Reedus und Andrew Lincoln auf 550.000 Dollar pro Episode angehoben; für Staffel acht wird das Episodengehalt der beiden bei 650.000 Dollar liegen.