Darum macht ein Auftritt von „Hassmusiker“ Xavier Naidoo das kleine Rosenheim verrückt
Der Sänger hatte einen Auftritt mit den Söhnen Mannheims beim dortigen Sommerfestival geplant. Doch wegen seiner „Reichsbüger“-Aktivitäten wurde darüber im Stadtrat heftig diskutiert.

Ein Konzert von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims hat im beschaulichen bayerischen Städtchen Rosenheim für eine kleine politische Krise gesorgt. Eigentlich waren die Verträge bereits unterschrieben und die Musiker fest eingeplant für einen Headliner-Gig beim dort alljährlich stattfindenden Sommerfestival vom 14. bis 22. Juli 2017. Doch in der vergangenen Woche hatte sich die SPD im Stadtrat gegen den Auftritt ausgesprochen, nachdem unter anderem auch eine Bürgerinitiative unter dem Namen „Kein Hass auf Rosenheims Bühnen“ das Ausladen des Sängers gefordert hatte.
Keine rechtliche Grundlage für Konzert-Absage
Während Xavier Naidoo in der Vorlage des Bündnisses „Kein Hass auf Rosenheims Bühnen“ unter anderem als „Hassmusiker“ bezeichnet wurde, kam es im Stadtrat Rosenheims am Mittwoch (01. Februar) zu einer hitzigen Debatte und einer Abstimmung, die mit 22:15 Stimmen ergab, dass der Antrag der SPD abgelehnt wurde und das Konzert von Naidoo und den Söhnen Mannheims auf dem Sommerfestival wie geplant stattfinden kann. Weil kein Verfahren gegen den Sänger läuft, gebe es keine juristische Grundlage für ein Aufheben der Verträge. Die Kunst- und Meinungsfreiheit sei in dem Fall zu beachten.