Darum darf in Deutschland an Karfreitag nicht getanzt werden
Seit Jahren wird diskutiert, ob das „Tanzverbot“ an Karfreitag noch zeitgemäß ist.
In Deutschland gelten seit vielen Jahren an Karfreitag besondere gesetzliche Regelungen. Damit soll die Bedeutung Karfreitags als stiller, christlicher Feiertag gewürdigt werden, der an die Kreuzigung Jesu Christi erinnert und als Tag der Trauer und Buße betrachtet wird.
Aus diesem Grund gibt das sogenannte „Tanzverbot“, das durch das Feiertagsgesetz der jeweiligen Bundesländer geregelt ist und in jedem Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. Es verbietet öffentliche Tanzveranstaltungen und ähnliche ausgelassene Aktivitäten. Verstöße gegen das Verbot können sogar mit Geldstrafen geahndet werden.
Tanzverbot am Karfreitag: Ist das noch zeitgemäß?
Schon länger gibt es eine Debatte darum, ob das „Tanzverbot“ noch zeitgemäß ist. Kritiker des „Tanzverbots“ argumentieren, dass es gegen das Prinzip der Trennung von Kirche und Staat verstößt und eine Einschränkung der individuellen Freiheit darstellt. Außerdem werde dadurch die kulturelle Vielfalt nicht ausreichend berücksichtigt, handelt es sich doch um eine stark katholisch geprägte Tradition. Auch wirtschaftliche Gründe und eine veränderte Bedeutung von religiösen Ritualen wird angeführt.
Auf der anderen Seite betonen Verteidiger des „Tanzverbots“, dass es sich um eine langanhaltende Tradition handelt, die auch die so genannte Feiertagsruhe mit einbezieht. Die religiöse Bedeutung des hohen christlichen Feiertags Karfreitag würde so gewahrt und der Wunsch, bewusst Trauer und Buße an einem Tag des Jahres auszuüben, respektiert.