Darum änderte Quentin Tarantino das Ende von „Once Upon A Time … In Hollywood“
Viele fragten sich, warum sich das Ende von „Once Upon A Time In Hollywood“ nicht mit dem des Buches gleicht. Nun hat Tarantino den Grund dafür verraten.
Achtung, Spoilerwarnung!
Wer Quentin Tarantinos jüngsten Film „Once Upon A Time… In Hollywood“ aus dem Jahr 2019 gesehen hat, weiß, dass Fiktion und Wirklichkeit an manchen Stellen miteinander verschmelzen. Besonders in der Endszene, in der jener grausame Mord an Sharon Tate nie stattgefunden hat, wurde die Realität schlicht umgeschrieben. Nun hat der Regisseur in einem Interview verraten, warum sich das Filmende nicht mit dem Ende des Buches gleicht, das Tarantino nach dem Blockbuster veröffentlicht hat. In „Once Upon A Time In Hollywood: A Novel“ (2021) endet der Roman nämlich mit einem emotionalen Telefonat zwischen Leonardo DiCaprios Rolle Rick Dalton und Trudi Fraser, gespielt von der damals 10-jährigen Julie Butters.
„Wenn man diese Szene spielt, ist das das Ende“
Tarantino erzählt, dass die Szene zwar gedreht wurde, aber am Ende doch herausgeschnitten wurde, um den Fokus auf die Charles-Manson-Morde zu legen. Im Interview mit „Empire“ meint der 58-jährige Filmemacher: „Es gibt einen Grund, warum das nicht im Film vorkommt. Wenn man diese Szene spielt, ist das das Ende. Man muss den Film fast noch einmal von vorne beginnen.“ Im Buch findet die Schlussszene des Films schon viel früher statt – doch ihm sei schon früh klar geworden, dass sich die Enden von Roman und Film nicht gleichen würden, so Tarantino. „Die Nacht der Morde war der Epilog. Ich habe sogar ‚Epilog‘ eingeblendet, bevor es losgeht“, erklärte er. „Aber wir haben gelernt, dass die Mordnacht im August kein Epilog ist. Es ist der dritte Akt.“
„Wenn sie drin gewesen wäre, hätte sie eine Oscar-Nominierung für diese Leistung bekommen“
Auch David Heyman, der bei „Once Upon A Time … In Hollywood“ als Produzent fungiert hat, hat sich bereits zu der alternativen Schlussszene geäußert. Im Gespräch mit „IndieWire“ sagte der Produzent, dass er glaube, Butters wäre für ihre Performance für einen Oscar nominiert worden – hätte man die Szene nicht schlussendlich aus dem Film gestrichen. „Quentin ist sehr geschickt darin, eine großartige Szene herauszuwerfen“, sagte Heyman. „Wenn sie drin gewesen wäre, hätte sie eine Oscar-Nominierung für diese Leistung bekommen. Aber sie war dem Film nicht dienlich. Es geht nur um den Rhythmus des Films, um dorthin zu kommen, wo er sein soll.“