Für AnNa R: Petition fordert CSD-Umbenennung in „Stolz dank Rosenstolz“
Eine Petition auf change.org fordert die CSD-Macher auf, den Christopher Street Day 2025 in „Stolz dank Rosenstolz“ umzubenennen. Zu Ehren von AnNa R.

Der Tod von AnNa R. erschüttert ihre Fans zutiefst. Die Rosenstolz-Sängerin und ihr musikalischer Partner Peter Plate waren Idole für viele Menschen. Gerade in der LGBTQ+-Bewegung. Kevin Kühnert schrieb einen bewegende Erinnerung an einen Auftritt von Rosenstolz in der Berliner Wuhlheide 2006. AnNa R. habe ihm Selbstbewusstsein vermittelt, als junger schwuler Mann seinen Weg gehen zu wollen.
Nun hat jemand auf change.org eine Petition gestartet, um AnNa R. und Rosenstolz auf dem diesjährigen Christopher Street Day (CSD) zu gedenken.
Der CSD findet weltweit zu verschiedenen Zeitpunkten statt. In New York City, wo er seinen Anfang nahm, am letzten Samstag des Juni, dem Christopher Street Liberation Day. In Berlin in diesem Jahr am 26. Juli 2025, und zwar zum 47. Mal.
„Rosenstolz gaben und geben uns das Gefühl, geliebt zu werden“
Die neue Petition fordert die deutschen CSDs auf, ihr Motto in diesem Jahr in „Stolz dank Rosenstolz“ zu ändern. Damit solle „das musikalische Erbe von Rosenstolz“ gewürdigt werden, das „insbesondere für die queere Community von großer Bedeutung ist“.
Initiator Sascha Lauterbach erinnert an die Kraft, die Rosenstolz Menschen wie ihm verliehen haben. „Sie gaben und geben uns das Gefühl, geliebt zu werden, auch wenn wir selbst noch nicht wussten, wen wir lieben. Rosenstolz machte uns stolz in einer Zeit, in der Toleranz und Vielfalt noch nicht überall die Norm war.”
Die Mottos der CSDs möge man in diesem Jahr zu „Stolz dank Rosenstolz – In liebevoller Erinnerung an AnNa R.“ ändern. Dies sei „eine passende Geste, um auf bedeutende Weise zu honorieren, wie viel Rosenstolz für die queere Community getan hat und wie sehr AnNa R. uns fehlen wird“.
Am Donnerstagmorgen (20. März) haben etwas mehr als 5100 Menschen die Petition unterzeichnet. Als nächstes Etappenziel werden 7.500 Unterschriften angegeben.
Was bringen 7.500 Unterschriften?
Zunächst einmal: erhöhte Aufmerksamkeit. Petitionen mit vielen Unterschriften erscheinen häufiger in den Empfehlungen von change.org. Die Petition könnten dann Medien oder Influencer aufgreifen.
Entscheider (Politiker, Unternehmen, Organisationen) nehmen Petitionen mit vielen tausenden Unterschriften ernster. Dies kann ein erster Schritt sein, um öffentliche Diskussionen auszulösen.
Bei Change.org können die Adressaten der Petition (z. B. Politiker oder Unternehmen) zudem automatisch über den Erfolg der Petition informiert werden. Manche Petitionsstarter senden die Ergebnisse gezielt an Entscheidungsträger.
Aber: Auch wenn change.org eine Plattform für Meinungsäußerung ist – 7500 Unterschriften haben keine direkte rechtliche Wirkung. Die Veranstalter des Christopher Street Day haben sich zur Petition bislang nicht geäußert.