Coronavirus sorgte dafür, dass in zwei Straßen Paris der Nazi-Zeit zurückgekehrt ist
Seitdem sich der neuartige Erreger explosionsartig verbreitet, müssen auch Filmdrehs abgebrochen werden. Eines in der Stadt der Liebe ist ganz und gar unheimlich.
„Adieu Monsieur Haffmann“ ist ein kleiner Klassiker des Theater-Kammerspiels. Das Stück spielt 1942 während der Okkupation der Franzosen durch die Nazis in Paris und handelt von Vertrauen, Verrat und Beutekunst.
Inzwischen wird die Geschichte verfilmt. Allerdings konnte der Film von Regisseur Fred Cavayé nicht wie geplant abgeschlossen werden, nachdem die Verbreitung des neuartigen Coronavirus umfassende Präventionsmaßnahmen nötig machte, um die Infektionsrate möglichst schnell zu drücken.
Film-Set musste verlassen werden
Das ließ seinem Filmteam keine andere Wahl, als die Rue Berthe und die Rue Androuet in Montmartre so zu belassen, wie sie für den Dreh gebaut worden waren – nämlich als Straßen des Paris unter der Nazi-Besetzung.
Wie der britische „Guardian“ berichtet, waren die Straßen teilweise mit falschen Fassaden für einen Schneider, Korsettgeschäfte, einen Schuhmacher und einen Spiegelmacher ausgekleidet. Auch Kriegspropaganda und Schilder in deutscher Sprache sind nach wie vor zu sehen. Ein unheimlicher Anblick, der aber ein Glück vielen Franzosen erspart bleibt, seit die Regierung die Bevölkerung dazu aufgerufen hat, nur noch für notwendige Erledigungen das Haus zu verlassen.
Anwohner, die am Montmartre eine (sicher nicht ganz günstige) Wohnung beziehen, werden allerdings so im Moment jeden Tag an den Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert.