Corona-Experiment in Barcelona: 5000 Besucher auf Live-Konzert
Weltweit setzen sich die Impfungen fort, parallel dazu bereitet sich in Barcelona die Live-Musikindustrie auf ihre Rückkehr vor und veranstaltet Großevents. Die Ergebnisse sind auch für Deutschland ermutigend.
Am 27. März startete eines der ersten größeren Projekte Europas zum Comeback von Massenveranstaltungen: In Barcelona fand ein Konzert mit 5.000 Besuchern statt. Das Event galt als Covid-19-Experiment.
Das Konzert im St.-Georg-Palast durfte mit Genehmigung der spanischen Gesundheitsbehörden stattfinden, Headliner war die spanische Indieband „Love of Lesbian“.
Safety First: Das waren die Maßnahmen
Es wurden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um die Sicherheit aller Anwesenden zu maximieren. Vor Eintritt in das Event mussten sich alle Zuschauer im Vorhinein an einem von drei Orten in Barcelona testen lassen.
Während der Tests zeigten nur drei der ersten 2.400 Personen ein positives Ergebnis und durften die Show nicht besuchen. Die Testergebnisse wurden dann alle bestätigt und den Besuchern innerhalb von 10 bis 15 Minuten über eine App auf ihren Telefonen mitgeteilt.
Die Eintrittskarten für die Show kosteten etwa 23 Euro, die Kosten für den Schnelltest und eine Maske, die sie während des Konzerts tragen mussten, waren im Preis inkludiert. Die Konzertbesucher waren verpflichtet, während der gesamten Show Masken zu tragen. Darüber hinaus wurden Personen mit Herzkrankheiten, Krebs oder Personen, die mit jemandem in Kontakt waren, der Covid-19 hatte, gebeten, sich nicht für die Show anzumelden.
Das größte Corona-Experiment
Diese war nicht das erste experimentelle Konzert, das in Spanien stattfand. Es wurden bereits verschiedene Experimente durchgeführt, um die Erfolgsquoten von potenziell wiederkehrenden Großveranstaltungen ohne soziale Distanz zu testen. Es wurde jedoch als das bisher größte Experiment angesehen.
„Dies ist ein weiterer kleiner Schritt in Richtung der Möglichkeit, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen während der Pandemie abzuhalten“, sagte Dr. Boris Revollo dem britischen „Guardian“. Revollo war der Virologe, der an der Erstellung der Gesundheitsprotokolle für die Veranstaltung beteiligt war.
Schon das Primavera Sound Festival in Barcelona begrüßte im Dezember 1.000 Menschen in einem Veranstaltungsort mit 1.600 Plätzen. Als die Testergebnisse von der Show im Januar zurückkamen, wurde festgestellt, dass es keine Infektionen gab.
Auch in Deutschland und England wurden Tests an Veranstaltungsorten durchgeführt, um die Belüftung bei der Rückkehr von Indoor-Shows zu überprüfen.