COMMITMENT: Tayla Parx eröffnet Burnout-Camp für Songwriter

73 Prozent der unabhängigen Musiker hatten schon Symptome psychischer Krankheiten. Die Songwriterin Tayla Parx will helfen – mit einer ungewöhnlichen Idee.

Ein ganz spezielles Songwriter Camp

Es hat ein oder zwei Jahre gedauert, bis Tayla Parx merkte, dass etwas gehörig schief lief. Mit 19 Jahren wurde die amerikanische Songwriterin von einem großen Label unter Vertrag genommen, „mit etwa 21 Jahren dachte ich mir, ich schreibe diese ganzen Songs und die meisten Leute interessiert das gar nicht. Es interessierte sie nicht, wie viel ich arbeite, wie wenig ich schlafe. Sie wollten nur, dass ich meinen Job erledige.“

Doch Parx wollte sich damit nicht abfinden, nicht einfach weiter in dem Hamsterrad laufen. Ihre Erfahrungen mit der Musikbranche waren für sie der Anstoß, etwas verändern zu wollen. Das erzählte Parx in einem Interview mit „Billboard“. Und sie hat bereits genaue Pläne, wie sie das angehen will: mit einem ganz speziellen Songwriter-Camp.

„Für Kreative ist es notwendig, die Ruhe im Chaos zu finden“

Songwriter-Camps finden häufig an besonders extravaganten Orten statt, Songwriter sollen dort lernen sich selbst zu optimieren. Häufig besteht sogar ein direkter Draht zu Labeln, die sich die besten Werke direkt sichern. Anders soll es im „Burnout“-Camp von Tayla Parx ablaufen. „Für Kreative ist es heutzutage notwendig, die Ruhe im Chaos zu finden“, erklärt Parx.

Häufig würden einfach „Werkzeuge“ gelehrt, auf Achtsamkeit und Selbstliebe aber überhaupt kein Wert gelegt. Dabei sei gerade der Bezug zur Realität in der Branche wichtig: „Wir machen Musik für Menschen, die nicht den ganzen Tag im Studio verbringen. (…) Wenn man das vergisst und den Bezug zur Realität verliert, dann verliert man auch das, was einen als Songwriter besonders macht.“

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Tayla Parx hat große Pläne

So soll im „Burnout“-Camp von Tayla Parx meditiert, sich gesund ernährt und Achtsamkeit gelehrt werden. Doch Parx hat auch darüber hinaus noch große Pläne und Visionen: „Ich denke, die Kreativen kümmern sich heutzutage mehr umeinander, als jemals zuvor. Das ist eine erfrischende Entwicklung.“ Und diesen frischen Wind will sie weitertragen. Ihr Ziel sei es, genügend Sponsoren zu finden, um die Teilnahme an zukünftige Camps für jeden kostenlos zu ermöglichen. Das erste Camp von Tayla Parx findet bereits Mitte Oktober statt.

Wie groß der Bedarf an solchen Maßnahmen ist, zeigt auch eine aktuelle Studie der „Record Union“, einer digitalen Vertriebsplattform aus Schweden. Laut der Studie hatten etwa 73 Prozent der unabhängigen Musiker bereits mit Symptomen psychischer Erkrankungen zu kämpfen. Jeder dritte Befragte habe Panikattacken gehabt, mehr als die Hälfte mache sich große Gedanken über ihre psychische Gesundheit.

Ihren kreativen Kollegen und Kolleginnen möchte Parx besonders eines mit auf den Weg geben: „Wenn du Number One Hits hast, wenn du die Grammys hast, wenn du das alles hast – egal ob mit 25 oder 50 – dann kannst du das sowieso nicht genießen, wenn du ein gebrochener Mensch bist.“

Am 22. November wird der International Music Award auch in der Kategorie „COMMITMENT“ vergeben. Mehr zum IMA findet ihr hier.

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