Coldplay und Sting versuchen Todesstrafe von Toomaj Salehi abzuwenden
Mit einer Petition fordern Coldplay und Sting die Freilassung von Toomaj Salehi.
Der iranische Rapper Toomaj Salehi soll Medienberichten zufolge am 24.04.2024 im Iran zum Tode verurteilt worden sein. Nachdem sich bereits einige Künstler:innen hierzulande für die Freilassung des 33-Jährigen eingesetzt haben, sind auch Coldplay und Sting nun Teil einer Petition, die für Toomaj Salehis Freiheit kämpft.
So kam es zum Todesurteil
Während der Proteste im Iran 2022 wurde Toomaj Salehi mehrfach verhaftet und bestraft. Während der sechsmonatigen Haftzeit im Jahr 2023 soll er gefoltert worden sein. Im Herbst 2023 kam es spontan zur Freilassung, die jedoch nicht lange anhielt, denn kurze Zeit später wurde der Rapper erneut festgenommen. Seitdem befindet er sich in Arrest – und ihn erwartet nun die Todesstrafe.
Grund für Toomaj Salehis Verurteilung sind seine systemkritischen Songs, in denen er die islamische Republik hinterfragt.
Die Petition der Organisation Index on Censorship, fordert nun die Freilassung von Salehi. Mehr als 100 Künstler:innen sollen bereits unterzeichnet haben, so auch Coldplay und Sting. In der Petition heißt es: „Salehis Todesurteil ist der Höhepunkt dreijähriger juristischer Schikanen mit Festnahme, Gefängnis und Folter“.
Solidarität für Toomaj Salehi
„Als Künstler, Musiker, Schriftsteller und führende Persönlichkeiten der Kultur solidarisieren wir uns mit Toomaj Salehi. Wir fordern die sofortige und bedingungslose Aufhebung seines Todesurteils und seine unverzügliche Freilassung aus der Haft, wobei alle anderen Anklagen fallen gelassen werden müssen“, schreiben die Organisatoren auf der Website. „Kein Künstler sollte wegen der Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung in irgendeiner Weise gerichtlich belangt oder gar zum Tode verurteilt werden“, fügen sie hinzu.
Im Oktober 2023 zeichnete Index on Censorship Salehi mit dem Preis für Meinungsfreiheit in der Kategorie Kunst aus. Der Anwalt des Rappers, Amir Raisian, gab kurz nach der Verurteilung an, gegen das Urteil vorzugehen. Wie es um die Freilassung des Künstlers steht, ist nicht bekannt.
Pianistin Tamara Barschak ruft weitere Künstler:innen auf: „Dass diesem armen Musiker wegen der Äußerung seiner Überzeugungen die Hinrichtung droht, ist entsetzlich. Alle sollten darüber sprechen“, sagte sie gegenüber der Zeitschrift „Guardian“.