Coldplay und Beyoncé erzürnen mit neuem Video ganz Indien
Im Clip zu „Hymn For The Weekend" spielen die Musiker mit allerhand Klischees über Indien - und werden dafür in den sozialen Netzwerken hart kritisiert.
Coldplay haben sich in ihren Videos schon öfter mit multikulturellen Themen auseinandergesetzt, vielleicht aus Interesse, möglicherweise aber auch aus marktwirtschaftlichem Kalkül – denn die Band ist längst eine globale Marke und bedient so ihre Fans gerade auch in den bevölkerungsreichen Märkten der Welt.
Das neue Video zu ihrem Song „Hymn For The Weekend“, das die Musiker gemeinsam mit Beyoncé produziert haben (und mutmaßlich mit ihr gemeinsam bei ihrem Auftritt in der Halbzeitshow des Superbowl am kommenden Sonntag, 07. Februar, spielen werden), wurde im indischen Mumbai gedreht und zeigt die Briten gemeinsam mit der Sängerin im Bollywood-Outfit mit Henna-Tattoos und obligatorischem Bauchtanz.
Doch was für das westliche Publikum wie eine Bestätigung eines bekannten Indien-Bildes daherkommt, ist für viele indische Fans eine absolute Beleidigung. Auf Twitter gibt es unzählige Kommentare, die bemängeln, dass der Clip üble Klischees bediene und einen oberflächlichen Blick auf traditionelles indisches Kulturgut werfe.
Pikant ist dies auch deshalb, weil Chris Martin und Co. sich in den letzten Jahren auch mit ihrem Einsatz für Oxfam und andere Wohltätigkeitsorganisationen für die Belange der Entwicklungsstaaten eingesetzt haben. In dem Video zu „Hymn For The Weekend“ ist auch die Bollywood-Schauspielerin Sonam Kapoor dabei. Diese ist allerdings nur am Rande zu sehen und erweckt durch ihren Auftritt eher den Eindruck, dass es die Band nur darauf abgesehen hat, ein paar Fans in Indien für sich zu gewinnen.
Obwohl es auch einige Stimmen in den sozialen Netzwerken gibt, die Coldplay und Beyoncé zugute halten, ein positives Licht auf die vielfarbige indische Kultur zu werfen (vor allem Fans von Beyoncé scheinen sehr glücklich zu sein mit ihrem Auftritt in dem Video), überwiegt der Spott. Tenor: „Indien hat weitaus mehr zu bieten als Straßenkinder und exotische Tänze“.