Cold Turkey für Markus Söder!

Was ist das jetzt eigentlich schon wieder mit der Cannabis-Freigabe? War es nicht so, dass während des Wahlkampfes von den Parteien, die jetzt an der Macht sind, eine Entkriminalisierung für den Besitz von Hasch und Gras angekündigt wurde? Dass vor etwa einem Jahr diese Legalisierung feststand? Nun hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine „Teillegalisierung“ auf den Weg gebracht. Was um Gottes Willen ist denn nun schon wieder eine „Teillegalisierung“?

Zitat MDR: „Außerdem will die Bundesregierung den Anbau und die Abgabe der Droge in speziellen Vereinen ermöglichen. Die zunächst geplanten Cannabis-Fachgeschäfte, in denen Rausch-Produkte frei verkauft werden können, soll es allerdings nicht geben. Der Verkauf in solchen Geschäften soll erst in einem zweiten Schritt in Modellregionen erprobt werden – mit wissenschaftlicher Begleitung.

Um ,cannabisbedingte Gehirnschädigungen‘ zu verhindern, wird geprüft, ob Jugendliche zwischen 18 und 21 Jahren nur Produkte mit einem reduzierten THC-Gehalt (angedacht sind höchstens 10 Prozent) kaufen dürfen. Für ältere Konsumenten gilt diese Einschränkung nicht.“

Ein in sich völlig widersprüchlicher Text. Denn wenn an Jugendliche nur Produkte mit höchstens 10 Prozent THC-Gehalt verkauft werden sollen und es dafür wiederum keine Cannabis-Freigeschäfte geben soll, wie will man den Verkauf dann kontrollieren? Sollen die Jugendlichen ihre Dealer fragen?

Jugendlicher: Hi Digga, hast du Stoff?
Dealer (cool): Normal…
Jugendlicher: Geil! Aber bitte nur mit maximal 10 Prozent THC-Gehalt! Ich muss mich an das neue Gesetz halten.
Dealer (aggressiv): Bist Du irre? Soll ich dir die Eier abschießen?
Jugendlicher (panisch): Nein, wieso, was gab ich falsch gemacht?
Dealer: Mann, wir verkaufen nur mit maximal 10 Prozent THC- Gehalt, wir sind doch nicht bescheuert! Wir legen uns doch nicht mit Dude Lauterbach an! Der ist uns ne Nummer zu hart…

Die gesamte Gesetzesänderung ist mal wieder ne typische deutsche Erwachsenenlösung, der man anmerkt, dass niemand Ahnung von der Materie hat und sich auch niemand wirklich damit beschäftigen möchte. Die Verantwortlichen verzögern und vernebeln lieber, bis sich die Aufregung gelegt hat, anstatt zu einer eindeutigen und klaren Lösung zu kommen, die die User entkriminalisiert und vor schlechtem Dope schützt und den Markt gepanschter Drogen trockenlegt.

Meiner Meinung nach sollte man Markus Söder mal Entzug verordnen. Man sollte dem massiven bayrischen Gegner von Drogen und der Legalisierung von Cannabis, der noch nie „irgendetwas“ genommen hat, der beim Wahlkampf immer eine „Hoibe“ in der Hand trägt, aber nur dran nippt, weil er Bier überhaupt nicht mag einfach mal die Macht entziehen, um ihm bewusst zu machen, wie sich Entzug anfühlt. Denn auch er ist ja ständig drauf und berauscht sich dran, nur dass ihm das niemand verbietet. Wenn er dann zitternd und bibbernd am Münchner Hauptbahnhof nach ’nem Dealer suchen würde, der ihm wenigstens ein paar Gramm Macht verschafft, vielleicht hätte er dann einen minimalen Einblick in das Thema.