Clevor Trever – Ian Dury et The Blockheads
Womöglich gedeihen solch bizarre Figuren nur in diesem ganz speziellen Insel-Biotop: Ian Dury, ein genialischer Homunkulus, der sich Mitte der Siebziger aus der Asche des urbritischen Pop-Subgenres Pubrock erhob, vereinte in einer Person die blasierte Grandezza eines verarmten Earls, das lose Mundwerk einer Fish’n’Chips-Verkäuferin aus Islington und den sardonischen Charme eines Music-Hall-Entertainers. Von 1977 an erweckte er im Verein mit den cool funkenden bis lässig rockenden Blockheads ein irrwitziges Tableau schräger Charaktere zum Leben – „Billiericay Dickie“, „Plaistow Patricia“, den „Spasticus autisticus“ und natürlich den im breitesten Cockney-Patois besungenen „Clevor Trever“. Zu einem repetitivminimalistischen Beat schwallt Dury den Hörer 4:54 Minuten lang mit Nonsens-Versen („Widebrows wonder whether clevor trever’s clever“) zu, die damals keiner verstand, aber jedermann toll fand. Als Master Ian im März 2000 mit 57 starb, habe er, so sagt man, ein Lächeln auf den Lippen gehabt. New Boots And Panties (1977)