Chris Borroughs – Desert -Rock für die EU
Achtung, Folks! Hier kommt der etwas andere Wüsten-Rocker. Nicht, daß Chris Burroughs es nicht schätzen würde, gelegentlich in der unendlichen Einöde jenseits von Tucson/Arizona abzuhängen. Aber, hey: Der Musiker, ursprünglich aus New Jersey und via L. A. in den Südwesten gelangt, hat auch mal Journalismus studiert Wie Lyle Lovett.
Und schon damals, auf der High School, erkoren sie den Hunter S. Thompson-Fan zum „class philosopher“. Andererseits: „Pretty Vacant“ habe sein Leben für immer verändert, sagt er. Klar: So ein Prophet konnte nicht viel gelten im eigenen Land. Drüben buchten sie ihn schon mal in speckige Country-Schuppen, wo ihn die Theken-Cowboys zu Merle Haggard-Coverversionen nötigten. Die Burroughs dann aber auch irgendwie aus dem Ärmel schüttelte. Doch in seiner Pressemappe finden sich noch heute mehrheitlich Reviews in französischer Sprache. Beim Pariser New Rose-Label konnte er seine ersten beiden Alben „West Of Texas“ (1990) und „Trade OfChains“ (1991) veröffentlichen. Doch danach ging einiges schief. Die Freundin lief ihm weg, und die Freunde in Paris mußten den Laden dichtmachen.
Was Wunder, daß das aktuelle Album „Clutter“ über einen Zeitraum von vier Jahren eingespielt wurde. Erscheinen mußte es nach dieser Vorgeschichte natürlich bei Blue Rose. Derzeit befindet sich Burroughs, der seine Gitarre selbst dann weiterprügelt, wenn mal der Gurt reißt (und ihn das in die Knie zwingt), gemeinsam mit Neal Casal auf seiner ersten größeren Deutschland-Tour.
Hingehen könnte sich lohnen, zumal für diejenigen, die ihn erst jetzt entdecken: Als „Collector’s Item“ wird bei den Shows ein SOminütiges „Best Of…“-Werk seiner bisherigen New Rose-Alben angepriesen – inklusive drei neuer akustischer Titel.