Channy Leaneagh von Poliça über ihren Besuch an der Ostsee – und die Musik
Nicht nur der Auftritt auf dem Rolling Stone Weekender überzeugte, auch privat weiß Channy Leaneagh von Poliça zu imponieren. Wir trafen sie während des Festivals zum Interview. Warum sie Pferdesticker an den Händen trug, ist nur eine der vielen Sachen, die wir da erfuhren.
Ihr Debüt „Give You The Ghost“ ist wohl eines der besten Alben des Jahres. Bei Poliça genießen wir die wunderbare Klang-Kombination aus einem vermutlich Jazz-geschulten Bassisten und den durchdringendem Taktschlägen von gleich zwei Schlagzeugern.
Bisweilen ist Channy Leaneaghs Gesang ein einziges moduliertes Stottern, ein Echo ihrer selbst, um dann an manchen Stellen zu verhallen oder in Höhen abzudriften. Die Musikerin als Minneapolis beschrieb das Songwriting einmal als das „Bilden einer neuen Realität“. In diese Parallelwelt entführt sie dann auch den Zuhörer. Die Songs wurden während einer Trennungsphase geschrieben, die innere Zerissenheit spiegelt sich in den Stücken wieder.
Wir trafen die Sängerin vor ihrem Auftritt mit Poliça am Freitag des diesjährigen ROLLING STONE Weekenders. Da kam sie uns gelöst, von einem Strandspaziergang an der Ostsee, entgegen. Ihre Hände waren noch übersäht von Pferdestickern. Verantwortlich dafür war ihre vierjährige Tochter, die sie auf der Tour dabei hat. Diese war da aber schon im Bett.
Mit Channy Leaneagh sprachen wir dann unter anderem darüber, welchen Stellenwert gute Kritiken für sie haben und warum ihre Musik trotz wachsender Prominenz immer noch eine Realitätsflucht für sie bedeutet: