CD: Rare Tracks – ‚Best Of 2014‘
Zum Jahresende haben wir zehn Highlights aus den vergangene Monaten zusammen gestellt. Mit großer Song-Kunst von John Southworth und Roddy Frame sowieaufregenden neuen Klängen von Foxygen und Sleaford Mods.
>>> Ab Donnerstag im Handel: die Ausgabe 11/2014
1. Roddy Frame „Rear View Mirror “
Lange, zu lange hatte man nichts gehört vom einstigen Aztec-Camera-Kopf, bis er uns im Frühjahr dieses Jahres mit einem glücklich machenden Reigen neuer Songs voll warmer Melancholie überraschte. „Rear View Mirror“ ist eine sanfte Ballade mit Bossa-Nova-Shuffle.
2. Lucinda Williams „Burning Bridges“
Neben Tweedys „Sukierae“ und John Southworths „Niagara“ ist „Down Where The Spirit Meets The Bone“ das dritte großartige Doppelalbum 2014. Tante Lu zeigt sich von allen Seiten, mal bluesig-bissig wie in diesem Stück, mal sensibel, mal altersweise.
3. Martin Carr „The Santa Fe Skyway“
Noch einer, der lange als verschollen galt, tatsächlich aber nur keinen Plattenvertrag bekam. Absolut unverständlich, wie wir finden. „The Santa Fe Skyway“ stellt Carrs Vorliebe für süffig arrangierte Soul-Serenaden im Stile eines Isaac Hayes aus.
4. John Southworth „Halloween Election“
Vielleicht die größte Überraschung des Jahres: Die sprichwörtlich grenzüberschreitende Konzeptplatte „Niagara“. „Halloween Election“ erinnert mit Geisterorgel und verstimmter Gitarre an Tom Waits’ „Franks Wild Years“.
5. Sleaford Mods „Tied Up In Nottz“
Anlässlich ihres neuen Albums, „Divide And Exit“, wurden häufig Vergleiche mit The Fall und The Streets bemüht. Doch die schiere Wut, mit der das Duo aus Nottingham seine Tiraden zwischen Politik und Post-Punk herausrotzt, sucht ihresgleichen.
6. Tweedy „Low Key“
Die Wilco-Pause nutzte Jeff Tweedy, um mit seinem Sohn, Spencer, am Schlagzeug das famose „Sukierae“ aufzunehmen. So losgelöst wie auf „Low Key“ klang er seit „Summerteeth“-Tagen nicht mehr.
7. Spoon „Inside Out“
Nach vier Jahren kehrte die texanische Band mit einem wiederum gänzlich unkoventionellen Rock-Album zurück. „Inside Out“ lässt Keyboard-Blasen über einem repetitiven Club-Beat aufsteigen.
8. Foxygen „Coulda Been My Love“
Zwischen Experiment und verzerrter Sixties-Nostalgie bewegt sich das kalifornische Duo. „Coulda Been My Love“ ist herrlicher Blue-Eyed-Psychedelic-Soul.
9. Sun Kil Moon „Pray For Newtown“
„Benji“, das neue Album von Mark Kozelek alias Sun Kil Moon, ist voll von schockierenden Story-Songs wie diesem, der alles auszusaugen scheint, was an zwischenmenschlicher Kälte und Gleichgültigkeit direkt mit dem größten Horror verknüpft ist.
10. Owen Pallett „The Sky Behind The Flag“
Dass er seinen Hauptarbeitgebern von Arcade Fire kreativ längst einige Schritte voraus ist, zeigt der kanadische Violinist auf „In Conflict“. „The Sky Behind The Flag“ versöhnt Pop-Avantgarde mit sinfonischer Eleganz.