Carola Kretschmer verstorben: Udo Lindenberg trauert um seine Gitarristin
Vor mehr als 50 Jahren fanden Udo Lindenberg und Carola Kretschmer zueinander. Nach zwei schwierigen Jahrzehnten war sie seit 20 Jahren wieder eine feste Größe in Lindenbergs Band.

Carola Kretschmer, langjähriges Mitglied von Udo Lindenbergs „Panikorchester“, ist tot. Die Gitarristin verstarb am 21. März im Alter von 74 Jahren. Das erklärte der Sänger am gestrigen Mittwoch (22. März) auf Instagram. Zu der Todesursache machte er keine Angaben.
„Unsere geliebte Tigerin von Eschnapur, Carola Kretschmer, unsere Pionierin an der Gitarre und im Leben, ist jetzt letzte Nacht schonmal vorgegangen und checkt die andere Seite des Flusses“, schreibt er zu einem Foto der Gitarristin. „Wenn sie in unseren Live-Shows das Solo von ‚Das Leben‘ gespielt hat, hielten 50.000 Leute im Stadion den Atem an.“
Kretschmer spielte 1972 erstmals Gitarre für Lindenberg auf dessen LP „Daumen im Wind“. In den 80er- und 90er-Jahren tourte sie mit Stefan Waggershausen und hatte mit Central Park ihre eigene Band, bevor sie seit 2003 wieder für den „Stark wie Zwei“-Sänger arbeitete und erneut fester Bestandteil seiner Band „Panikorchester“ wurde. 1999 unterzog sich Kretschmer, bis dahin mit dem Vornamen Thomas, geschlechtsangleichenden Maßnahmen und hieß fortan Carola. In einem Interview mit dem „SWR“ 2016 erzählte sie, dass sie durch die Operation wieder innere Ruhe gefunden habe.
Udo Lindenberg: „Wozu sind Kriege da?“ wird auf Englisch neu veröffentlicht
Am 1. November erscheint eine englische Version von Udo Lindenbergs Song „Wozu sind Kriege da?“. Mit dieser aufgefrischten Variante möchte der Künstler und „UNICEF“-Botschafter das Kinderhilfswerk der Vereinten Nation unterstützen.
Dieser Song soll Kindern eine Stimme verleihen
„What is War for“ lautet der neue Titel des Song-Klassikers, welcher ursprünglich 1981 von Lindenberg geschrieben und veröffentlicht wurde. Die neue Version wird nicht von Lindenberg gesungen, sondern von den „Voices for UNICEF“, den Zwölfjährigen Halle, Henri und Katharina.
Bereits in der 80er-Jahre-Variante nahm die Single die Sicht eines Kindes ein, welches das brutale Handeln der Erwachsenen-Welt hinterfragte. Diese Perspektive erscheint auch 2024 noch aktuell. Auch die englische Version soll dazu auffordern, Kinder während der derzeitigen Kriege und weltweiten Konflikte besser zu schützen. Denn auch der Nachwuchs sei von Gewaltakten, zu denen es in der Ukraine oder auch im Nahen Osten kommt, betroffen. Laut Bericht der „UNICEF“ von 2023, sei die Anzahl an „schweren Kinderrechtsverletzungen“ um 21 Prozent im Vergleich zum vorigen Jahr gestiegen.
Hier das Video von „Wozu sind Kriege da“ (1981):
Zu „What is War for“ sagt Lindenberg in der Pressemitteilung: „Wie laut müssen Kinder eigentlich schreien, bis sie gehört werden? Kein Kind will Krieg! Wir dürfen uns an den Horror nicht gewöhnen und so kam die Idee auf, das Lied „What is War for“ mit Halle, Henri und Katharina neu einzusingen, für die Welt, in Englisch.“
Das Anti-Kriegslied gibt es ab dem 1. November auf allen gängigen Streaming-Plattformen zu hören. Hier der Link zum Pre-Save.
Engagiert für wohltätige Zwecke
Der 78-Jährige setzt sich seit mehr als 20 Jahren für das Kinderhilfswerk ein. Dafür erhielt er bereits im Jahr 2020 den „Ehrenpreis Kinderrechte“ von „UNICEF“-Deutschland. Doch nicht nur für die „UNICEF“ ist der Künstler unterwegs. So verkaufte er auch Anfang des Jahres sein Gemälde „Wir ziehen in den Frieden“ für einen fünfstelligen Erlös – und spendete diesen an die Hamburger Arche.