Carl Barâts Rosenkrieg: Demo zum Song „War Of The Roses“ hören
Carl Barât ist Scheidungskind. Erst trennten sich seine Eltern, dann seine beiden Bands Dirty Pretty Things und die Libertines. Jetzt besingt er einen Rosenkrieg.
Carl Barât kehrt mit einer Demo-Version seines neuen Songs „War Of The Roses“ zu seinen Wurzeln im Garagenrock zurück. Klang sein selbstbetiteltes Solo-Debüt mit viel Piano-Elementen bisweilen ein wenig nach schönem Patho-Rock, wird jetzt wieder mehr auf grungige Gitarren gesetzt.
Fans verweisen unter dem Stream schon auf die Ähnlichkeit zu „In Bloom“ aus Nirvanas „Nevermind“, in der Bridge des Titels muss man diese sicherlich einräumen. Insgesamt geht also alles wieder in die Vergangenheit zu Barâts abgerotzten Libertines-Zeiten. Und auch wenn manche sich wünschen, dass der Musiker die Libertines klanglich endlich hinter sich lässt, passt er unverschämt gut in eben diese klangliche Schiene. Mit charmant-britischem Akzent verkörpert Barat doch nur zu gut die Fuck-Off-Attitüde, mit der die Libertines so weit kamen.
Sowohl Barât als auch die Zuhörer müssen sich eingestehen, dass der Brite dennoch erwachsen geworden ist. Thematisiert werden nicht mehr jugendliche Geldprobleme („What A Waster“), sondern in diesem Falle ein Rosenkrieg. Nun ja, der Refrain ist leider ebenso wie dieses Thema ein wenig ermüdend. Ein wenig mehr Wutausbrüche wären schon drin gewesen. „I think you’re fine//You took what’s mine“, sogar den Hund hat besungene Dame ihm genommen. Schon bei der letzten Platte sang er sich den Kummer als Scheidungskind von der Seele, er versuchte sich emotional von den Libertines zu lösen. Sicherlich machte ihm auch das Ende der Dirty Pretty Things zu schaffen.
Für die Platte, die in diesem Jahr veröffentlicht werden soll, holte sich Barât für einen Song Johnny Marr an die Seite, Songwriter und Sänger Ed Harcourt spielte das Piano ein, während Andy Burrows beim Songschreiben assistierte.