Captain Beefhearts Kinder

X.I.D.

„Wir fühlen uns als die Kinder von Can und Captain Beefheart.“

So unverblümt hat noch kaum eine neue Band ihre Referenzen offengelegt. X.I.D. sind nicht eitel sie wissen selbst, daß ihre Musik nur eklektisch sein kann.

Sänger Stephan Hachtmann und Schlagzeuger Ulrik Spies haben früher bei der Berliner Lärm-Gruppe Stan Red Fox gearbeitet und auch sonst viel erlebt. Hachtmann, ein charismatischer Kauz, gibt den Ton an: „Ich liebe meine Grenzen. Ich liebe meinen Tanz. Ich liebe mein Stocken. Mein Herz, das schlägt.“ X.I.D. bedeutet „Ex Is Dance“. Was soll das sein? Neuer deutscher Ekstatismus? Auch der Musik mangelt es an Konzeption: Es scheppert – aber warum? “ You Doo Right“ haben Thin White Rope schon besser nachgespielt „Wir sind optimistisch in bezug auf nichts“, albern die Musiker.

Ulrik Spies, der dem Dunkeldichter Heiner Müller verblüffend ähnelt, nimmt ohnehin nichts mehr ernst Am liebsten erzählt er die Anekdote von seinem Freund Wigald Boning, der Thomas Gottschalk fragte: „Haben sie eigentlich noch Zeit zum Onanieren?“

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