„Cancel the Festival!“: Wacken-Fans zürnen über Einlass-Stopp
Einige Wacken-Fans mussten sich noch vor der großen Metal-Party wieder auf den Heimweg machen. Verständlicherweise führte das zu viel Frust. Doch manche sehen die schwierige Situation auch etwas differenzierter.
Wacken-Chaos! Die Wettersituation in der Gemeinde Wacken in Schleswig-Holstein zwingt die Veranstalter weiterhin zu einem Einlassstopp. Bedeutet: Mehr als die aktuelle Anzahl von Gästen sei für das Areal und die Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr zumutbar.
Sämtliche Karteninhaber:innen, die noch nicht auf dem Gelände sind, sollen sich wieder auf den Heimweg machen. Fans sind darüber, gelinde gesagt, nicht begeistert und posten auf Plattformen wie Twitter und Instagram ihren Unmut.
„12 Stunden Anreisezeit!“
„Cancel the Festival!“
Unter dem offiziellen Instagram-Post des Festivals lassen Fans ihrer Wut über die Abweisung freien Lauf. Ein Nutzer schreibt dort etwa: „Sagt das Festival ab und gebt den Zuschauern ihr Geld zurück. Andernfalls wird Wacken als großes Festival tot sein. Euer Ruf wird für Jahre unter euren Aktionen leiden. #AbsagenUndRückerstatten.“
„Wacken ist ohnehin überbucht“
Ein anderer Nutzer, der seit über einem Jahrzehnt auf das Festival zu kommen scheint, teilt seine Bedanken zur Überbuchung: „Damals, 2007, als der Veranstaltungsort mit 60.000 Besuchern überbucht war, dachte ich mir: Das sind viel zu viele Leute, die wir bewältigen müssen. Heute sehen wir zum Teil, dass das Problem auch in der Anzahl der gebuchten Personen liegt. Wenn es bei 50k geblieben wäre (was immer noch eine erstaunliche Menge wäre), dann wäre die Situation viel einfacher zu handhaben gewesen.“
Außerdem seien seiner Meinung nach drei Tage perfekt, aber eine Woche zu viel. Denn: „Das wäre viel zu groß geworden, denke ich. Auch bei dem Monat bin ich mir nicht sicher, denn der war schon immer problematisch. Die Nächte waren zu kalt, die Tage zu heiß, Regen, Schlamm usw. Die Duschen waren auch eiskalt. Aber irgendwie haben sie es immer geschafft, das durchzuziehen.“
Abschließend rät der Instagram-Nutzer: „Ich würde zu 3 Tagen und 50.000 Besuchern zurückkehren und vielleicht den Veranstaltungsort und den Monat überdenken. Ich hoffe das Beste!“
„Macht mal halblang“
Eine weitere Nutzerin ruft dazu auf, die Wut etwas herunterzufahren und schreibt: „Wie es sich hier viele Leute leicht machen… Es ist sicher ärgerlich für alle, aber für die Veranstalter sind doch viele Faktoren entscheidend. Und kein vernünftiges Festival, bei dem den Veranstaltern die Sicherheit von 85.000(!) Menschen wichtig ist, funktioniert ohne bestehendes Sicherheitskonzept. Wenn vor Ort alles verschlammt ist, ein kilometerlanger Stau ggf die befahrbaren Zufahrtsstraßen versperrt, wird eine Lage wie ein Massenanfall von Verletzten zum absoluten Katastrophenszenario für die Rettungskräfte.“ Weder die Zufahrt, noch die Abfahrt von Rettungsfahrzeugen seien dann gefahrenlos möglich, auch ein Heli-Anflug, sowie Landungen seien von Geofaktoren abhängig. Veranstalter und Kommune tragen eine große Verantwortung und keine Entscheidung mit der Tragweite fällt leicht. Sollten die Ticketpreise nicht erstattet werden oder aufs kommende Jahr umgeschrieben werden, dann verstehe ich jeden Groll. Aber ich glaube, aktuell hat die Crew andere Sorgen.“
„Habt ihr den A* offen?“
Ein Nutzer auf Instagram fragt sich, weshalb laut zahlreicher Angaben in den Kommentarspalten immer noch Bändchen an gewisse Festivalgäste ausgegeben würden. Er schreibt: „Metalheads aus dem Ausland schickt man per soziale Medien nach Hause und dann werden fröhlich Bändchen an alle weiter verteilt?! Habt ihr eigentlich den Arsch offen?“
„Die Natur gewinnt“
Auf Twitter melden sich unter einem Posting des Nachrichtenmagazins „Tagesschau“ auch einige Nutzer, die sich über „Wetter“, „Klima“ oder „Natur“ beschweren.
Ein Nutzer meint hierzu beschwichtigend: „Festivalgäste sind sehr belastbar. Aber manchmal gewinnt halt einfach die Natur!“
Unwetterprobleme beim Wacken 2023
Schon seit Montag (31. Juli) und dem Beginn der Anreise vieler Metal-Fans in die kleine Ortschaft hat das Wacken mit Problem zu kämpfen: Zunächst wurde ein vorübergehender Anreisestopp verhängt, da die Campingfläche vom Regen zu stark verschlammt war. Aufgrund des schlammigen Geländes kam es zu großen Verkehrsbehinderungen im und um den Landkreis Steinburg, in dem das Festival stattfindet. Am Dienstagabend (1. August) hieß es sogar, dass keine PKWs mehr auf dem aufgeweichten Boden parken können, weswegen Anreisende mit dem Auto nicht mehr zugelassen wurden.