Campino hat die Hosen voll: Schlaflos wegen deutschsprachiger Neuaufnahme von „Do They Know It’s Christmas?“
Für die Neuaufnahme von "Do They Know It's Christmas?" in deutscher Sprache hat Campino deutsche Musikerkollegen zusammengetrommelt. Allerdings bereitet ihm das Projekt auch schlaflose Nächte.
Weltweit freuen sich die Fans auf eine Neuauflage des Band-Aid-Songs „Do They Know It’s Christmas?“. In England ist die Single sogar schon auf Platz eins der Charts, noch bevor sie überhaupt verkauft wird – allein wegen der Vorbestellungen. Für die 2014er-Version hat sich Bob Geldof etwas Besonderes ausgedacht: In mehreren Ländern, darunter Frankreich und Deutschland, werden eigene Fassungen des Liedes aufgenommen. In Good Ol‘ Germany werden u.a. Thees Uhlmann, Max Herre und Campino dabei sein.
Campino, der Frontmann der Toten Hosen, hat aber schon jetzt die Hosen voll. Wie er in einem Interview sagte, hatte er wegen der Übersetzung des Tracks bereits schlaflose Nächte. „In England fragt man nicht mehr nach der Bedeutung. Wenn das als deutsche Version kommt, wird es sicher genau unter die Lupe genommen. Wir müssen gucken, dass wir was abliefern, was jeder von uns vertreten kann. Aber ich hab ja noch bis Montag Zeit.“
Der Sänger hatte schon vor einigen Wochen ein paar Kollegen zusammengetrommelt, um das Projekt zu stemmen. Als der Anruf von Bob Geldof kam,vermutete er aber erst einmal etwas ganz anderes: „Ich dachte, vielleicht will er sich mit mir zum Fußballspiel Chelsea gegen Liverpool verabreden. Der Grund war aber viel ernster.“
Vor allem die Bereitschaft, für ein gemeinsames Anliegen auch über den Schatten des eigenen Künstler-Egos zu springen, schätze Campino an Band Aid am meisten. Respekt zollt er aber auch seinen deutschen Kollegen von Cro über Haftbefehl bis hin zu Fanta 4, die allesamt – ohne zu wissen, wie die neue Version in deutscher Sprache klingen würde – sofort zusagten. Der Titel des Stücks wird allerdings nicht eingedeutscht, dafür gibt es einen Hip-Hop-Teil zu hören.
Im Grunde wurden Campinos Meinung nach nur Musiker eingeladen, „die derzeit zur absoluten Top-Sahne der internationalen Popmusik gehören.“ Über die Erfolgsaussichten des Projekts hat der 52-Jährige deswegen eine klare Meinung: „Ich kann Montagabend sagen, ob unsere deutsche Version Top oder Flop ist. Aber ich bitte alle, die mit diesem Lied in Berührung kommen, es zu kaufen – ob sie es mögen oder nicht. Es geht nicht um Kunst oder um einen Popsong, sondern um Solidarität, um ein paar Euro, die man in der Tasche hat und spendet. Wenn sich jeder beispielsweise einen Glühwein spart und das Geld stattdessen spendet, wären wir einen Riesenschritt weiter.“