Burzum-Sänger Varg Vikernes unter Terrorverdacht festgenommen

2009 war der Norweger Kristian „Varg“ Vikernes nach 16 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. Der wegen Mord verurteilte Musiker, der vielen als Vordenker einer Rechtsradikalisierung der norwegischen Black-Metal-Szene gilt zog nach seiner Entlassung mit Frau und Kindern nach Frankreich und behauptete, nicht mehr in Verbindung zu rechtsradikalen Organisationen zu stehen und von nun an auf einem Bauernhof an Musik und Literatur arbeiten zu wollen. Nun wurde der 40-Jährige am Dienstag den 16. Juli in Frankreich unter Terrorverdacht festgenommen.

Das französische Innenministerium ließ die Öffentlichkeit wissen, dass Vikernes „imstande gewesen“ sei „einen großangelegten terroristischen Akt vorzubereiten“. Sein Haus in Salon-la-Tour wurde nach seiner Verhaftung von der Polizei durchsucht und man stellte dabei mehrere Schusswaffen sicher. Offenbar stand der Musiker, der auch aus dem Gefängnis weiter Alben unter dem Namen Burzum veröffentlichte, seit seiner Freilassung unter Beobachtung der Behörden. Seine 25-jährige Frau soll die Waffen eingekauft haben. Offenbar nicht illegal – sie besitzt einen Waffenschein.

Vikernes, der auch unter dem Künstlernamen Count Grishnackh Musik veröffentlichte, war 1994 zu 21 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte den Musiker Øystein „Euronymous“ Aarseth von der Band Mayhem mit einem Messer getötet. Außerdem wurde Vikernes zur Last gelegt, dass er in Norwegen mehrere teils denkmalgeschützte Kirchen angezündet habe. Nach 16 Jahren Haft wurde er im Jahr 2009 aus dem Gefängnis entlassen.

Vikernes gilt als mitverantwortlich für einen rechten Drift innerhalb der Black-Metal-Szene und als Vertreter eines tendenziell rechtsradikalen Neuheidentums. Wie bekannt wurde, war Vikernes offenbar auch unter den Adressaten, an die der norwegische Attentäter Anders Breivik noch vor seiner Tat sein wirres Manifest gerichtet hatte.