Buffalo Tom verschenken „Bones EP“ und Video-Session
Bill Janovitz, Chris Colbourn und Tom Maginnis schwelgen mit neuen und alten Songs in 90er-Nostalgie. Dazu gibt es ein Live-Cover von New Orders “Age Of Consent".
Ein gesungenes Wort von Bill Janovitz und man wähnt sich wieder inmitten der 90er, als einen die Songs von Buffalo Tom durch die Wirrungen der Spätpubertät brachten. Konnte man an einem Sonntagabend schöner leiden als beim Hören von „Sunday Night“? “ Where’s the solace you can find / At the bottom of your mind? / Friends pushed me from behind / And I feel so empty I could die / Sunday night.“ Wenn das mal nicht perfekt zur Wochenend-End-Depression passte. Konnte man wunderbarer über einen unerreichbaren Schwarm wehleiden als zu „Frozen Lake“ von ihrem vielleicht erfolgreichsten Album „Let Me Come Over“ aus dem Jahre 1992? „I’m borderline almost everytime / Give up my whole world / She’s a complicated girl / In my frozen mind I’m stuck in time / Give up my whole world / She’s a complicated girl / In the frozen lake she comes and take.“ So fühlte man sich eben in diesen Zeiten borderline-ähnlicher Gefühlswallungen.
Auch auf ihrem neuen Album „Skins“ schwingt die Musik und die Stimmung dieser Zeit wieder mit, auch wenn Buffalo Tom heutzutage ein wenig behäbiger klingen und wie man selbst dem Sturm und Drang zumeist Adieu gesagt haben. Das konstatiert auch Kollege Hentschel in der kommenden Märzausgabe. Sein Fazit: „Das ist Jungsmusik, herrliche, himmelstürmende und zärtliche Jungsmusik. Musik, bei der es ums Boxen und Kämpfen geht. Bei der man schon etwas Bizeps im T-Shirt-Ärmel braucht, um die Gitarre exakt so schlagen zu können, wie es sein muss, damit der Zauber beginnt. Musik, die es nur geben kann, weil in jedem noch so verdreckten, tobenden Kerl eben doch ein blutendes, verwundetes Herz schlägt.“ Und auch er rezitiert gleich einmal seine Buffalo Tom-Sozialisation: „Welche Todessprünge wir zu Buffalo Toms ‚Birdbrain‘ gemeinsam wagten, wie wir zu ‚Taillights Fade‘ der blöden Welt die Stirn boten, wie oft wir ‚Summer‘ auf Kassettenmädchen-Tapes überspielten!“
Aber genug der Vergangenheit: Buffalo Tom melden sich am 08. März mit besagtem Album „Skins“ zurück. Einen neuen Song davon gibt es momentan auf der „Bones EP“, die sie bei einer Videosession live einspielten (siehe Player unten). „Arise Watch“ wurde schon zuvor als Free Download verschenkt und funktioniert in der akustischen Version fast besser als auf dem Album. Die folgenden zwei Songs sind alte Bekannte. Zum einen „CC and Callas“ vom 2007er-Album „Three Easy Pieces“, bei dem wieder einmal deutlich wird, wie gut sich die Stimmen von Janovitz und Colbourn miteinander vertragen. „Tree House“ stammt dann vom 93er „Big Red Letter Day“ und verliert in der akustischen Darbietung leider einen Großteil des Schwungs, den der Song im Original besaß. Die vielleicht schönste Dreingabe zum Schluss: „Age Of Consent“ von New Order, eingepackt im typischen Buffalo Tom-Sound.
Am Release-Tag am 08. März spielen Buffalo Tom ein einziges Deutschlandkonzert im Kölner Luxor. Wie schon zum letzten Album. Kann nicht jemand den Herren ausrichten, dass sie auch bitte einmal zumindest in Hamburg, München und Berlin auftreten sollten?