Leben und Tod von Bud Spencer
Leben und Tod von Carlo Pedersoli alias Bud Spencer
Bud Spencer, bürgerlich bekannt als Carlo Pedersoli, steht für Action, Witz und Persönlichkeit. Doch hinter dem humorigen Krawall-Schauspieler verbirgt sich ein Mensch, dessen Leben weit mehr als seine Leinwandkarriere umfasst. Dieser Artikel beleuchtet das bewegte Leben und den Tod eines Mannes, der Generationen von Fans prägte.
Die frühen Jahre: Carlo Pedersoli wird geboren
Carlo Pedersoli wurde am 31. Oktober 1929 in Neapel, Italien, geboren. Seine Kindheit war geprägt von den Herausforderungen des Zweiten Weltkriegs. Die Familie Pedersoli zog während des Krieges nach Rom, wo Carlo eine Liebe zum Sport entdeckte.
Schon als Jugendlicher zeigte er außergewöhnliche Talente. Er begann, sich dem Schwimmen zu widmen, und stellte bald erste Rekorde auf. Mit 1,92 Metern Körpergröße und einer beeindruckenden Physis wurde er zu einem der erfolgreichsten italienischen Schwimmer seiner Zeit.
Vom Spitzensportler zum Schauspieler
Nach zahlreichen Erfolgen als Schwimmer – darunter eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1952 und 1956 – begann Carlo Pedersoli, sich neuen Herausforderungen zuzuwenden. Seine sportliche Karriere war ein Sprungbrett in die Filmwelt. In den 1950er Jahren spielte er kleinere Rollen in italienischen Filmen, ehe er eine kreative Pause einlegte und in Südamerika lebte, wo er unter anderem als Bauarbeiter und Chemiker arbeitete.
Die entscheidende Wende kam in den 1960er Jahren, als er die Rolle des Bud Spencer annahm. Der Name war inspiriert von seiner Vorliebe für Budweiser-Bier und dem Schauspieler Spencer Tracy. Unter diesem Pseudonym wurde er zum Star der sogenannten Spaghetti-Western und Action-Komödien.
Der Aufstieg zur Filmlegende
Bud Spencer erreichte Ruhm durch seine Zusammenarbeit mit Terence Hill. Das Duo wurde durch Filme wie „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ (1970), „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971) und „Das Krokodil und sein Nilpferd“ (1979) weltberühmt. Ihre Filme waren eine Mischung aus humorvoller Action, Slapstick und moralischen Botschaften.
Spencers Markenzeichen waren seine schlagfertigen Dialoge, die ikonischen Faustkämpfe und seine sympathische Ausstrahlung. Gemeinsam mit Terence Hill prägte er eine neue Art von Unterhaltungsfilm, die bis heute begeistert.
Die elf wichtigsten Filme von Bud Spencer
- Die rechte und die linke Hand des Teufels (1970) – Ein Spaghetti-Western und der Beginn der Partnerschaft mit Terence Hill.
- Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) – Die Fortsetzung des ersten Films.
- Das Krokodil und sein Nilpferd (1979) – Eine actiongeladene Komödie in exotischer Umgebung.
- Zwei wie Pech und Schwefel (1974) – Einer der beliebtesten Filme des Duos mit legendären Prügel-Szenen.
- Zwei Missionare (1974) – Angesiedelt in der Südsee.
- Der Supercop (1980) – Spencer als ungewöhnlicher Polizist mit unorthodoxen Methoden.
- Sie nannten ihn Plattfuß (1973) – Der Auftakt zu einer Serie, in der Spencer als Kommissar in Neapel ermittelt.
- Banana Joe (1982) – Eine Komödie, in der Spencer als Bananenverhändler auftritt.
- Zwei bärenstarke Typen (1983) – Ein weiterer Erfolg mit Terence Hill, der von einem Agenten-Abenteuer erzählt.
- Hannibal (1959) – Einer seiner frühesten Filme, in dem er eine kleinere Rolle spielte und seine Filmkarriere begann.
- Sie nannten ihn Mücke (1978): Als Footballtrainer zeigt Spencer es dem Ami-Team rund um Raimund Harmstorf. Der Score von Oliver Onions („Bulldozer“) ist legendär.
Mehr als nur ein Schauspieler
Bud Spencer war weit mehr als ein Schauspieler. Neben seiner Filmkarriere war er ein erfolgreicher Unternehmer und erfand unter anderem Patente für Produkte wie eine „Schuhputzmaschine“. Zudem war er Musiker und schrieb Lieder, die er oft selbst performte.
Auch seine Liebe zur Luftfahrt war bemerkenswert. Bud Spencer erwarb mehrere Pilotenlizenzen und gründete eine Fluggesellschaft. Darüber hinaus schrieb er mehrere Bücher, darunter seine Autobiografie „Mein Leben, meine Filme“, die Einblick in sein Leben bietet.
Ein Mann mit Prinzipien
Seine Filme transportierten oft Werte wie Freundschaft, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft. Privat war er ein Familienmensch, verheiratet mit seiner Frau Maria Amato, mit der er drei Kinder hatte.
Der Abschied: Bud Spencers Tod
Am 27. Juni 2016 verstarb Bud Spencer im Alter von 86 Jahren in Rom. Sein Tod löste weltweite Trauer aus. Fans und Weggefährten erinnerten sich an einen Mann, der durch seine Filme und seine Art Millionen inspiriert hatte.
Die Familie Pedersoli veröffentlichte eine bewegende Botschaft: „Unser geliebter Bud ist friedlich entschlafen. Sein letzter Satz war ‚Danke‘.“ Dieser einfache Satz symbolisierte die Dankbarkeit, die Bud Spencer für sein erfülltes Leben empfand.
Bud Spencers Vermächtnis
Auch nach seinem Tod lebt Bud Spencers Vermächtnis weiter. Seine Filme sind Klassiker, die immer wieder neue Generationen begeistern. In Italien und weltweit wurden Straßen, Plätze und sogar ein Schwimmbad nach ihm benannt. Seine Fans ehren ihn weiterhin mit Veranstaltungen, Ausstellungen und Dokumentationen.