Bruce Springsteen: Sind die Rücktrittsgerüchte vom Tisch?

Gitarrist Steven Van Zandt gibt sich kämpferisch: „Wir behandeln jedes Konzert so, als könnte es das letzte sein."

Volle Kraft voraus bei den Konzerten von Bruce Springsteen und der E Street Band im Wembley Stadion. Das Finale seiner Europa-Tour geriet zum Triumph, als er zweimal hintereinander den üblichen Drei-Stunden-Plus-Marathon spielte. „Ein weiterer Abend, an dem Springsteen bereit war, London alles zu geben“, notierte „Mojo“. „Eine alterslose Leistung“ konstatierte „The Telegraph“. Entwarnung also auch bei der medizinischen Abteilung?

War doch der Boss im letzten Herbst gezwungen, Teile seines Tourplans für 2024 umzubauen. Ein hartnäckiges Magengeschwür zog ein Termin-Tetris für Europa und die USA nach sich. Erstmals tauchten Gerüchte auf, dass der 74-Jährige in Zukunft kürzertreten könnte.

Ein weiterer Tiefschlag dann im Mai 2024: Seine Auftritte in Marseille, Prag und Mailand mussten auf das kommende Jahr verschoben werden. Sein Management sprach von „Problemen mit der Stimme“. Aktuell ist geplant, dass er diese Konzerte im Mai und Juni 2025 spielt.

Singen nur noch mit Schmerzen

Springsteen selbst hatte im Gespräch mit dem US-Radiosender „SiriusXM“ bestätigt, dass ihn die äußerst unangenehmen Symptome in dunkle Phase gebracht hätten. „Man singt mit dem Zwerchfell… Mein Zwerchfell schmerzte so sehr, dass es mich umbrachte, wenn ich mich anstrengen wollte, um zu singen. Ich konnte es also buchstäblich überhaupt nicht mehr. Und das hielt zwei oder drei Monate an, zusammen mit anderen schmerzhaften Problemen.“

In einem Interview mit „The Telegraph“ wollte nun der langjährige Springsteen-Getreue und „Sopranos“-Darsteller Steven Van Zandt von Rücktrittsgerüchten nichts wissen. Auch die Interpretation, dass Springsteens Alben und Shows langsam die „erzählerische Ader einer drohenden Sterblichkeit“ bekommen, verwies er ins Märchenreich

Halb ernst, halb im Scherz gab er die Parole aus: „Wir können jeden Sommer bis in alle Ewigkeit spielen, Mann!“

Kein Ende in Sicht – vorerst

Doch auch er könne natürlich die Zukunft nicht voraussagen: „Wir behandeln jedes Konzert so, als könnte es das letzte sein, und das machen wir schon seit 50 Jahren. Doch das Publikum ist immer noch da, und wir beobachten, dass es jedes Jahr jünger wird. Somit ist kein Ende in Sicht, um ehrlich zu sein. Besonders in Europa, wo wir größer sind als je zuvor.

Und mit einem Seitenblick auf die Londoner Kollegen: „Ich liebe es, dass die Stones immer noch da draußen sind. Denn solange sie unterwegs sind, sind wir immer noch die jungen Hüpfer im Block, richtig? Für mich ist das ein echt gutes Gefühl!“

Das Springsteen-Lager kündigt derweilen eine neue Dokumentation mit dem Titel „Road Diary: Bruce Springsteen And The E Street Band“ an, die im Oktober 2024 bei Disney+ erscheint. In einer Pressemitteilung heißt es dazu, dass diese Doku „Fans auf der ganzen Welt eine neue Tür zu Springsteens kreativem Prozess öffnet, indem sie Aufnahmen von Bandproben und besonderen Momenten hinter der Bühne zeigt. Auch Springsteen selbst kommt ausführlich zu Wort.

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