Brooke Shields spricht über ihre Vergewaltigung durch einen Hollywood-Produzenten
Im Rahmen einer Dokumentation über das Leben der Schauspielerin erhebt die 57-Jährige Vorwürfe gegen einen nicht genannten Produzenten. Das größere Thema des Films soll die Übersexualisierung junger Frauen sein.
Am 3. April erscheint bei Hulu die Dokumentation „Brooke Shields: Pretty Baby“. Im Vorfeld hat die 57-jährige Schauspielerin Interviews gegeben. In ihnen äußerte sie sich dazu, dass das Biopic erstmals offenlegt, dass sie in „ihren Zwanzigern“ vergewaltigt wurde.
Nachdem Shields schon als 12- und 14-Jährige Rollen in den Filmen „Pretty Baby“ und „Die Blaue Lagune“ hatte, fiel die Auftragslage in der Folge ab; Kinderstars haben es schwerer in Hollywood. Daraufhin habe sie sich, nachdem sie in den 80er-Jahren ein Studium absolviert hatte, mit einem von ihr nicht benannten Hollywood-Produzenten getroffen – in der Hoffnung, er könne ihre Karriere wieder in Schwung bringen. Nach dem gemeinsamen Abendessen habe dieser sie unter einem falschen Vorwand mit auf sein Hotelzimmer genommen und dort misshandelt. Sie hat jahrelang geschwiegen und den Vorfall nur mit ihrem Vertrauten und Sicherheitsberater Gavin de Becker geteilt.
Später gab Shields sich selbst die Schuld. „Ich habe mir immer wieder gesagt, ‚Das hätte ich nicht tun sollen. Warum bin ich mit ihm hochgegangen? Ich hätte beim Essen nichts Trinken sollen’“. Geschwiegen hat sie auch, weil sie davon ausging, dass ihr niemand glauben würde. „Ich dachte, ich könnte danach nie wieder arbeiten.“
Ihr Biopic „Brooke Shields: Pretty Baby“ fokussiert sich allerdings nicht auf den Vorfall. Shields selbst versteht den Film, der bereits am 20. Januar auf dem „Sundance“-Festival Premiere gefeiert hat, als Teilbeitrag zur Debatte.
„Es ist ein größerer Diskurs über die Sexualisierung junger Frauen. Ich selbst habe mich über viele Jahrzehnten im Zentrum dieser Situation wiedergefunden. Ich war Teil dieses Diskurses – vielleicht sogar Teil seines Fokus – und er hat sich, abhängig von Einflüssen von außen, mit der Zeit verändert. Jetzt bin ich Mutter zweier junger Frauen und das Gespräch über Sexualität ist heute sehr anders, als es früher war. Für mich persönlich gab es dieses Gespräch nicht, als ich noch ein Kind war.“
Die Dokumentation greift alle Stationen der frühen Geschichte Shields‘ auf, von den Nacktbildern für Garry Gross, als sie zehn war, über ihre Besetzung als minderjährige Prostituierte in „Pretty Baby“, bis hin zur Aufforderung der „Blaue Lagune“-Produzenten, die 14-Jährige und der damals 18-Jährige Christopher Atkins sollten sich auch abseits des Sets näherkommen: „In der Dokumentation sieht man alles – und es ist ein Wunder, dass ich das überlebt habe.“
Ihre Erfahrungen während des Drehs für die 1980 erschienene Romanze hat sie letztes Jahr bereits in ihrem Podcast besprochen. 2021 war Shields in der Netflix-Produktion „A Castle for Christmas“ zu sehen. Im gleichen Jahr lancierte sie die Community-und-Wellness-Plattform „Beginng Is Now“, deren Ziel es ist, Frauen über 40 miteinander zu vernetzen und dazu zu bringen, ihre Erfolge zu teilen.