Legendäre Konzerte: Brian Wilson spielt „Smile“ live in London 2004
Die Royal Festival Hall drohte an jenem Februarabend vor Spannung schier zu zerbersten. Die Live-Uraufführung der Mutter aller Konzeptalben geriet zum Triumphmarsch.
Beach Boy Brian Wilson hatte 1966 Großes im Kopf: „Smile“ sollte die Mutter aller Konzeptalben werden, ein musikalisches Panorama wie keines zuvor. Doch dann brach alles zusammen, die meisten Songs blieben Fragmente.
Dass sich Brian Wilson 37 Jahre später noch einmal – mit Hilfe des Texters Van Dyke Parks und seines „musikalischen Sekretärs“ Darian Sahanaja – um die Vollendung bemühen und sein Meisterstück anschließend live uraufführen würde – ein Wunder!
So droht die Royal Festival Hall an jenem Februarabend am 20.02.2004 vor Spannung schier zu zerbersten: Alle Augen sind auf den von seiner Band umringten, hilflos wirkenden Mann gerichtet, der hinter einem Keyboard thront, das er im Laufe des Konzertes kaum berühren wird, und dessen Augen nichts als den Teleprompter fixieren.
Eine tragische Figur? Mitnichten!
Als Brian Wilson die Stimme erhebt, erklingt der Gesang eines Engels, seine zehnköpfige Band setzt mit Unterstützung der Stockholm Strings ’n‘ Horns seine musikalischen Visionen perfekt um, die Uraufführung gerät zum Triumphmarsch. Und der Trend, an einem Abend komplette Alben aufzuführen, nimmt seinen Lauf.
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