Brian Setzer hat eine nachdenkliche Platte gemacht, die allerdings genau wie die weniger nachdenklichen klingt

Wie man so sagt: Auf „Nitro Burnin‘ Funny Daddy“, dem neuen Album von Brian Setzer, geht alles viel persönlicher zu als bislang. Lieder über Liebe und Glauben, Balladen, persönliche Worte zumal – nach einem Jahr, in dem Setzer eine Reihe von Freunden zu Grabe tragen und das endgültige Ende seiner Ehe hinnehmen musste. Reden mag der stets zuvorkommende und wieder bestens gelaunte Saitenheld freilich lieber über weniger schwerwiegende Dinge.

GRETSCH-GITARREN

Als ich im letzten Jahr hörte, dass Fender Gretsch aufkaufen würden, hatte ich natürlich auch so meine Sorgen, dass die Instrumente jetzt schlechter werden und das Charakteristische verloren geht. Das Gegenteil ist passiert! Bei Fender sitzen ein paar junge Gitarrenbauer, die Gretsch-Gitarren abgöttisch lieben und den Teufel tun werden, irgendetwas an ihnen zu verändern. Außerdem bekomme ich meine Gitarrenjetzt umsonst. Ob du’s glaubst oder nicht – die Geizhälse bei Gretsch haben mich bis zum Schluss bezahlen lassen!“

ALTE VERSTÄRKER

„Als ich neulich bei mir im Keller aufgeräumt habe, fand ich einen uralten kleinen Miniverstärker, an den ich mich gar nicht erinnern konnte. Ich habe ihn angeschlossen und – woom! – der Sound hat mich weggeblasen! Die Riffs, zu denen mich der Amp inspirierte, sind die Grundlage aller Songs auf dem neuen Album. Andere Leute haben vielleicht Themen und Stimmungen, auf die sie ihre Platten aufbauen. Bei mir sind es in der Regel Verstärker und Gitarren.“

DAS NEUE ALBUM

„Obwohl – nicht immer. Das neue Album ist sicherlich die persönlichste Platte, die ich je gemacht habe. Ich schreibe ja sonst selten über Gefühle, Liebe und was passiert, wenn sie schiefgeht meistens schlucke ich solche Sachen einfach runter. Aber diesmal wollte ich nicht nur meine Hot-Rod-Rockabilly-Seite zeigen, sondern mein ganzes Leben rauslassen.“

BETEN UND SCHUTZHEILIGE

„Es gibt einen Song auf dem neuen Album namens ,St. Jude‘ – Saint Jude ist die Schutzheilige für persönliche Gebetsanliegen, und in dem Lied geht es darum, dass Beten manchmal das einzig Richtige ist, was man tun kann. Ich kann nur schwer verstehen, warum nicht viel mehr Leute über ihren Glauben singen. Ich jedenfalls bin katholisch erzogen worden und bete nach wie vor jeden Abend. Das gibt mir Trost.“

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