Brian May: Riesiger Ansturm auf seine 12-String-Gitarre

Sein Vater wäre stolz auf ihn. Von dem raren Modell werden weltweit nur 100 Exemplare gefertigt

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Mit dem Ausspruch: „Ich wünschte, mein Vater könnte das noch erleben“ veröffentlicht Queen-Legende Brian May eine 12-saitige Akustikgitarre mit der offiziellen Typen-Bezeichnung „Brian May SJ-200“. Das rare Teil, von dem weltweit nur 100 Stück in den Handel kommen, wurde unter maßgeblicher Beteiligung von ihm entworfen. Partner ist die seit 1902 existierende Gibson Guitar Corporation, über deren Spezialshops in Nashville und London (oder auf Bestellung) die Rari-Klampfe erhältlich ist.

In einer Mitteilung äußerte sich der weiterhin stets umtriebige May über seine Rolle als Instrumentendesigner.

„Die Idee zu dieser Gitarre entstand, als ich auf Tour eine 12-saitige Gitarre brauchte. Mein bewährtes Stück funktionierte auf der Bühne nicht so richtig. Also boten die Jungs von Gibson freundlich an: ‚Wir machen dir etwas Besonderes, das du auf deinen Tourneen verwenden kannst’“. Es begann ein kreatives Wechselspiel der Wünsche und Gegenvorschläge. May bat etwa darum, dass die Oktaven andersherum platziert werden sollten, als auf den üblichen Modellen. Er greife nun mal gerne nach oben, um die oberen Töne zu erzeugen, wenn er spielt.

Brian May und seine Gibson:

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„Ich schätze die hohe Oktave sehr, denn darauf kann ich Melodien spielen. Diese Gitarre strahlt Schönheit und einen tollen Klang aus. Man spürt die Erfahrung, die darin steckt. Man merkt, wie viel technisches Wissen und Handwerkskunst eingeflossen ist. Gibson hat es, geschafft, drauf eine Art Universum abzubilden. Der Planet „Mercury“ ist stets präsent. Eine kleine Anspielung auf einen sehr guten Freund, der immer bei mir ist.“

Gibson-Boss Cesar Gueikian zeigt sich überaus angetan über diese Kooperation, in der spezielle Hölzer und Tonabnehmer zum Einsatz kamen. „Als bahnbrechender Sound-Pionier, Trendsetter und einer der einflussreichsten Musiker aller Zeiten ist es ein absolutes Privileg, mit Sir Brian May zusammenzuarbeiten.“

„Freddie war wie ein Bruder und die Beziehungen bei Queen hielten länger als jede unserer Ehen“

May ließ es sich nicht nehmen seine „Mercury“-Anspielung näher zu erläutern: „Freddie war wie ein Bruder und die Beziehungen bei Queen hielten länger als jede unserer Ehen. Es immer noch eine große Sache. Wir tragen Queen immer noch mit uns herum, auch wenn wir Freddie nicht mehr haben. Ich trage jetzt einen ‚Merkur‘ auf der Gitarre, was mich sehr glücklich macht.“

In seinen Anfangstagen in den späten 1960ern baute May zusammen mit seinem Vater die legendäre „Red-Special“-Gitarre. Damals konnte sich der heutige Multimillionär May keine Gitarre von etablierten Herstellern wie Fender, Gibson oder Höfner leisten. Vater und Sohn begannen im August 1963 mit der Gitarren-Kreation. Gut ein Jahr später, im Oktober 1964, war das Einzelstück fertig.

Auf der Online-Plattform des Kölner Profi-Fachhändlers „Music Store“ ist Mays SJ 200 bereits als „Ausverkauft“ gekennzeichnet. In England wird das rare Stück für rund 7.500 Euro angeboten.