Brian May: Ideenmaschine für den zweiten Queen-Teil von „Bohemian Rhapsody“ ist angeworfen
Wie verfilmt man die Jahre nach dem Queen-Konzert im Wembley Stadion? Gitarrist fordert „magische Inspiration“
Vier Oscars, zwei Golden Globes. Die Filmsaga über Freddie Mercury und sein Aufstieg mit Queen war ein Mega-Erfolg. Trotz der Zerwürfnisse in der Produktion und durchaus gemischter Kritiken wurde „Bohemian Rhapsody“ zum bislang erfolgreichsten Biopic aller Zeiten.
Nun denkt Gitarrist Brian May laut über die Fortsetzung von „Bohemian Rhapsody“ nach. Und das zum wiederholten Mal. In einem Interview mit der Tageszeitung „Daily Express“ sagte der Gitarrist nun, dass er durchaus offen dafür sei. Es würde viel allerdings „magische Inspiration“ erfordern, die Saga fortzuschreiben. Der sorgfältige Entwicklungsprozess sei bereits im Gange. Drummer Roger Tyler war bereits vor geraumer Zeit mit seinen Überlegungen zur Fortsetzung vorgeprescht.
„Für den Moment schauen wir uns erstmal Ideen an, mehr nicht. Das ist sehr aufregend, muss ich sagen“, so Brian May. „Der Gedanke, das alles noch einmal durchzumachen, erscheint mir attraktiv. Besonders die Zusammenarbeit mit diesem wunderbaren Team zusammenzuarbeiten. Die vier Jungs, die uns gespielt haben und das Team, das es produziert und Regie geführt hat. Es war alles unglaublich.“
Dabei blendet May elegant die Querelen in der Produktion von „Bohemian Rhapsody“ aus. Etwa den Wechsel des ursprünglichen Hauptdarstellers Sacha Baron Cohen zu Rami Malek. Oder das seltsame Verschwinden von Regisseur Bryan Singer in den letzten Aufnahmewochen. May sagte lediglich: „Es ist ja bekannt, dass es zwölf Jahre dauerte, bis wir den Film fertig hatten. Vielleicht werden wir ja bei diesem genauso lang brauchen.“
Das im Herbst 2018 veröffentlichte Biopic endet mit dem triumphalen Queen-Auftritt beim „Live Aid“-Festival im Londoner Wembley Stadion und spielte letztlich rund 900 Millionen Dollar ein, für dieses Genre ein bemerkenswerter Umsatzrekord.
„Bohemian Rhapsody“ ist eine schillernde wie glattgebügelte Aufstiegs-Erzählung. Homosexualität und auch die HIV-Thematik kommen zwar vor, bleiben aber der Band-Glorie untergeordnet. Ein zweiter Teil müsste den Ball aus Wembley aus dem Sommer 1986 aufgreifen, und auch die dunklen Phasen bis zum Tod von Freddie Mercury im November 1991 angemessen verarbeiten. Ob das unter den Bedingungen eines Mega-Blockbusters gelingen kann, ist durchaus nur mit der von May zitierten „Magie“ vorstellbar.