Brian May spricht nach Bryan-Singer-Debatte von Mobbing

Nachdem der Queen-Gitarrist den Regisseur von „Bohemian Rhapsody“ scheinbar vor Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs verteidigt hatte, tobte der Shitstorm im Netz. Das ging nicht spurlos an dem Musiker vorüber.

Brian May hat angekündigt, sich in Zukunft in den sozialen Medien mehr zurückzuhalten. Das sagte der Musiker in einem Instagram-Video, das er dazu nutzte, öffentlich über Mobbing zu sprechen. Grund: May hatte vor einigen Tagen scheinbar Bryan Singer verteidigt, dem von mehreren Personen vorgeworfen wird, von ihm sexuell missbraucht worden zu sein. Das Filmstudio von „Bohemian Rhapsody“ hatte den Regisseur aufgrund der Vorwürfe nur Tage vor Drehschluss inoffiziell suspendiert.

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„Ich verspüre nicht den Drang, im Netz noch aktiver zu werden“, sagte der Queen-Gitarrist in dem Video. „Der Shitstorm auf meiner Instagram-Seite letzte Woche hat mich sehr schockiert und traurig gemacht.“

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May weiter: „Und es hat die Art und Weise verändert, wie ich über viele Dinge denke. Es hat mich dazu gebracht, mich immer wieder zu fragen, warum wir das alle tun wollen. Warum wir auf Instagram „performen“ wollen – was wir dort eigentlich suchen. (…) „Es ist ein schrecklicher Fehler, sich vorzustellen, dass alle deine „Follower“ deine Freunde sind. Nochmals vielen Dank an euch alle, die an mich geglaubt und mich unterstützt haben, als ich an den Pranger gestellt wurde. Ich werde nichts Dramatisches tun. Ich bin immer noch hier. Aber ich werde nie wieder dasselbe über Instagram denken wie vorher. Dieses Gefühl des Vertrauens ist verschwunden.“

https://www.instagram.com/p/BtQaMWjB8sn/?utm_source=ig_embed

Bryan Singer wehrt sich gegen US-Zeitschriften-Artikel

In einem Artikel, der in der US-Zeitschrift „The Atlantic“ erschien, behaupteten vier Männer, von Bryan Singer missbraucht worden zu sein. Der Regisseur setzte sich umgehend (auch juristisch) zur Wehr und verurteilte die Darstellung als „Verleumdung“. Brian May antwortete auf den Kommentar eines Users, der ihn aufforderte, nicht weiter Bryan Singer im Netz zu folgen, dass Menschen sich um ihre eigenen Dinge kümmern sollen und Frauen oder Männer erst schuldig gesprochen werden können, wenn ihnen Schuld nachgewiesen wird. Später relativierte er den Satz noch einmal und deutete mit klaren Worten an, dass er Bryan Singer nicht verteidigen wollte.

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In dem nun veröffentlichten Instagram-Video zieht May auch Vergleiche zwischen den bitteren Kommentaren, die er lesen musste, und dem Cyber-Bullying, das heutzutage oft junge Menschen trifft und in der Vergangenheit schon mehrfach zu Suizidhandlungen führte. May: Ich weiß jetzt aus eigener Erfahrung, wie es ist, sich an einem sicheren Ort zu fühlen, entspannt und unbewacht, und dann, mit einem Wort, plötzlich reingezogen zu werden.

Der 71-Jährige schloss den Monolog mit nachdenklichen und zugleich besänftigenden Worten: „Es ist okay – ich brache keine Sympathie. Ich bin erwachsen – ich kann damit umgehen. Ich werde mich von nun an einfach ein wenig anders verhalten. Passt auf euch auf, Leute – und das meine ich ernst!“

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