Queen-Gitarrist Brian May: „Ich fühle mich in der heutigen Welt nicht wohl“
Der Queen-Gitarrist äußert sich in einem Interview zu Depressionen, der politischen Landschaft Großbritanniens und dem Verlust der Wahrheit in heutigen Zeiten.
Obwohl er sich selbst nicht als hochgradig politisch bezeichnen würde, ging Brian May im Interview mit The i auf die konservativen Politik Großbritanniens der letzten zehn Jahre ein. Dabei gab er zu, dass es einen großen Einfluss auf seine Stimmung hatte.
„Es deprimiert mich“, sagte May. „Und es deprimiert mich auch, wie viel Macht einige dieser [rechten Medien] haben, einfach voll mit Propaganda. Und deswegen bekamen wir den Brexit. Deswegen hatten wir Boris Johnson.“
Auch für die Zukunft fällt es dem 75-Jährigen schwer, Hoffnung zu schöpfen: „Diese Leute könnten auch die nächste Wahl manipulieren. Und wir könnten mit den gleichen Leuten feststecken, die Großbritannien in den letzten zehn Jahren zerstört haben. Ich bin kein Politiker, aber ich finde es sehr frustrierend, dass es heutzutage so schwer ist an die Wahrheit heranzukommen.“
Besonders der Verlust der Wahrheit scheint schwer auf May zu lasten. Ihm scheint es, als würde es „niemanden kümmern.“ May: „Ich empfinde die Welt als einen sehr seltsamen und verdrehten Ort. Ich fühle mich in der Welt, wie sie jetzt ist, nicht wohl.“
„Musik ist die beste Therapie“
In der Musik findet der Queen-Gitarrist jedoch Trost. Laut May hat sie ihm schon mehrfach das Leben gerettet.
„Musik ist die beste Therapie,“ gestand er. „Ich glaube, dass [Depression] Teil meines Gehirns sind. Ich glaube, dass es etwas Erbliches ist, dem ich mir schon seit langer Zeit bewusst bin. Und man entwickelt Strategien, damit umzugehen und funktional zu bleiben.“
Am Freitag (14. Juli) erscheint die Neuauflage von „Star Fleet Project“, einem Mini-Album, das vor 40 Jahren zum ersten mal von Brian May + Friends veröffentlicht wurde. Diese neue Version beinhaltet neben den drei ursprünglichen Liedern auch einige noch nie gehörte Tracks. Unter den Musikern, die zum Album beitrugen, ist auch Gitarrist Eddie van Halen.