„Wartet nicht auf Mr. Johnson“: Brian May kritisiert britischen Premier in Corona-Krise

In einer Videobotschaft äußerte sich Queen-Gitarrist Brian May zur aktuellen Corona-Pandemie – und kritisierte das Krisenmanagement des britischen Premierminister Boris Johnson.

Zuhause bleiben, um Leben zu retten: Diese Strategie in Zeiten der Corona-Pandemie propagiert auch Queen-Gitarrist Brian May in einer neuen Videobotschaft. Die Gelegenheit nutzt der 72-Jährige auch für eine fundamentale Kritik am Krisenmanagement des britischen Premierministers Boris Johnson.

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„Endlich haben wir ernsthafte Maßnahmen im Vereinigten Königreich. Aber Leute, wartet NICHT darauf, dass Mister Johnson euch sagt, dass ihr eure körperlichen sozialen Interaktionen soweit wie möglich auf NULL reduzieren sollt. Macht es JETZT“, schreibt May in der Caption zum Video, das er auf seiner Instagram-Seite veröffentlichte.

Der Grund für Mays Kritik an Johnson

Im Rahmen der grassierenden COVID-19-Pandemie hatte sich Großbritannien strategisch eher zögerlich gezeigt. Vor kurzem wurde im Vereinigten Königreich als Krisenbewältigung  noch das umstrittene Konzept der Herdenimmunität diskutiert. Diese Strategie – quasi das Gegenstück zum Shutdown – sieht vor, dass sich möglichst viele Menschen in kurzer Zeit mit dem Virus infizieren sollen. So sollen immer mehr Menschen immun gegen das Coronavirus werden, die Ausbreitung des Virus kommt dadurch zu einer Stagnation.

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Vor wenigen Tagen vollzog Großbritannien allerdings eine Kehrtwende: Johnson verkündete die Schließung von zahlreichen öffentlichen Einrichtungen wie Theatern, Restaurants, Kinos, Konzertsälen und Fitnessstudios. Damit folgt Großbritannien dem Pandemie-Eindämmungskonzept der meisten europäischen Staaten. Ausgangssperre gibt es in Großbritannien bis dato allerdings keine.

https://www.instagram.com/p/B-BfIRzlFxD/

Brian May: Mitgefühl für Italien

Im Video spricht May dem besonders von der Krise betroffenen Italien sein Mitgefühl aus. „Ich versuche, der Versuchung zu widerstehen, den ganzen Tag fernzusehen. Aber ich habe einige herzzerreißende Bilder aus Italien gesehen. Ich wollte unseren wundervollen Freunden in Italien nur sagen, dass wir so sehr mit euch mitfühlen – und auch allen Freunden auf der ganzen Welt, die trauern und Angst haben, die nach einem Sinn in dem Ganzen suchen. Ich schicke euch Liebe und Gebete und hoffentlich wird ein Wunder passieren. Bis dahin ist es gut, fröhlich zu sein – aber man kann nicht dauernd fröhlich (May benutzt hier das britische Wort ‚jolly’) sein – und schon gar nicht selbstzufrieden“ sagt der Musiker mit Blick in die Kamera.

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Dann bricht das Video ab (Instagram erlaubt nur Videos mit einer maximalen Länge von 60 Sekunden).

„Den Optimismus am Leben erhalten“

In der Caption setzt May sein Anliegen fort und erklärt seine Wortwahl. Mit dem Wort „jolly“ habe er sagen wollen, dass es wichtig ist, optimistisch zu bleiben. Selbstzufriedenheit, so der Musiker, ist in diesem Kampf gegen das Virus fehl am Platz und kontraproduktiv: „[…] Das enorme Ausmaß des Kampfes, der uns bevorsteht, zwingt uns dazu innezuhalten und mit Bescheidenheit und Nüchternheit sicherzustellen, dass unsere Prioritäten richtig gesetzt sind“, schreibt der Gitarrist – und beendet das Posting mit den Worten: „Schützt euch selbst, eure Familie und auch alle anderen“.


Aus dem Off – Arne Willanders Corona-Tagebuchnotizen:

Teil 3: Jenseits von Jedem

Teil 2: Danger In The Past

Teil 1: FEAR OF MUSIC

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