Brian Eno über den Klimawandel: „Das Schiff sinkt – und zwar ziemlich schnell“

Der Talking-Heads-Produzent warnt vor den Folgen des Klimawandels – und möchte zur Bekämpfung beitragen.

Der Musikproduzent Brian Eno hat Politiker:innen für ihre Untätigkeit in Sachen Umweltschutz kritisiert. Sie würden zu wenig tun, um das wachsende Problem des Klimawandels anzugehen, obwohl dieser „ziemlich schnell“ voranschreite.

„Wir müssen es selbst in die Hand nehmen“

„Mir fällt auf, dass kaum einer unserer Politiker über das wichtigste Problem spricht“, sagte Eno jetzt in einem Interview mit der BBC. „Das wichtigste Problem sind nicht ein paar Einwanderer, die mit Booten ins Land kommen. Das wichtigste Problem ist nicht, dass China KI entwickelt. Das wichtigste Problem ist, dass das Schiff sinkt, und zwar ziemlich schnell“, behauptete der 76-Jährige und warb damit für Klimaschutzprojekt. „Viele meiner Freunde und Bekannten waren ebenfalls besorgt über dieses Problem. Was können wir dagegen tun? Die Leute in der Regierung tun nichts dagegen. Wie kann der Rest von uns etwas tun? Nun, wir müssen es irgendwie selbst in die Hand nehmen“, so Brian Eno, der 2021 die Wohltätigkeitsorganisation „EarthPercent“ gründete, um den Klimawandel aktiv zu bekämpfen.

Die NGO konzentriert sich darauf, den Umwelteinfluss der Musikbranche zu reduzieren und gleichzeitig Projekte für Klimagerechtigkeit, Naturschutz und politische Veränderungen zu unterstützen. Als Teil seiner Strategie hat Eno ein Programm initiiert, bei dem Künstler:innen die Erde als Mitautor ihrer Musikstücke listen können – wodurch Tantiemen direkt an Umweltorganisationen fließen können. Zu den bereits beteiligten Musiker:innen gehören unter anderem Coldplay, Anna Calvi, Aurora und Michael Stipe.

Ein „kleiner Wasserhahn“ für den Cash-Flow

„Die Idee ist, die vielen Einkommensströme in der Musik anzuzapfen und die Leute zu fragen: Würdet ihr uns ein Prozent davon geben? Würdet ihr uns ein Prozent eurer Tourneeeinnahmen geben? Würdet ihr uns ein Prozent der Albumeinnahmen geben?“, begann der Brite in der BBC über seine Pläne zu sprechen. „Wir wollen also eine Art kleinen Wasserhahn in diesen riesigen Strom einführen und etwas davon ableiten, um es diesen guten Menschen zukommen zu lassen, die überall auf der Welt großartige Arbeit leisten“, fuhr er fort. „Es ist eine sehr einfache Idee, und sie beginnt zu funktionieren.“

Tatsächlich vermeldet die offizielle Website der Organisation, bereits eine Million US-Dollar durch ihre Aktionen eingenommen zu haben. 650.000 US-Dollar davon seien schon als Fördergelder vergeben worden. Bis 2030 will das Unternehmen noch weitere 99 Millionen US-Dollar an Spenden sammeln. In der momentanen Fließgeschwindigkeit des Geldflusses – ein ambitioniertes Ziel.

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