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MOBY DICK
MOCHA ist der Name einer kleinen, unscheinbaren Insel vor der chilenischen Küste, die nicht nur der oben abgebildeten Damen-Band aus Nürnberg, sondern auch einem Literaturklassiker als Namensgeber diente. Im Gewässer um das Inselchen soll der Pottwal Mocha Dick jahrzehntelang die Walfänger zur Weißglut getrieben und schlussendlich Hermann Melville zu „Moby Dick“ inspiriert haben. Nun singen die drei Frauen von Mocha auf ihrem Album „Songs About Waiting“ einen Kanon über Tod, Schmerz, Verzweiflung, Jagd und Liebe. Eine höchst eigenwillige und überraschend eingängige Mischung aus New Folk, A-cappella-Gesang und schrillen Triangel-Spitzen. Mocha trauen sich sogar an ein Kate-Bush-Cover heran – und tatsächlich funktioniert „Wuthering Heights“ auch in ihrer vergleichsweise schlichten Version.
FAUSTDICK
Wer sich in letzter Zeit gefragt hat, wo die Wuchtbrumme Bonnie Tyler abgeblieben ist, der kann sich jetzt anderweitig orientieren, denn ALEX HEPBURN kann Tylers Nachfolge übernehmen. Ihr Song „Under“ ist dramatischer Power-Pop, und ihre Stimme erinnert an Tylers Reibeisen-Klang. Auch geografisch sind sich die Waliserin Tyler und die Schottin Hepburn nahe. Mitunter überrascht die Sängerin auf ihrem Album „Together Alone“ mit leisen Tönen. Zum schmachtenden „Hold On“ singt Hepburn zärtlich zu schlichter Klavierbegleitung – und hat es doch faustdick hinter den Ohren: „I’ve been a bad, bad girl all my life“, resümiert die robuste Künstlerin mit unschuldigem Augenaufschlag. LA