#boycottdisney: Homophobe Amerikaner hetzen gegen „Die Schöne und das Biest“

Jahrzehnte lang hat sich das Disney-Studio mit der Darstellung von Homosexualität schwer getan. Das wird sich mit „Die Schöne und das Biest“ ändern. Für manche Disney-Fans ein Ärgernis.

Konservative Christen haben sich in den USA über Disneys Realfilm-Remake von „Die Schöne und das Biest“ echauffiert. Grund ist, dass es in dem Film eine schwule Figur geben wird. Das bestätigte zuletzt Regisseur Bill Condon. Im Hintergrund von „Die Schöne und das Biest“ wird neben der Liebesgeschichte von Belle (Emma Watson) und dem Biest (Dan Stevens) eine weitere Romanze erzählt. Anders als in der Zeichentrick-Vorlage aus dem Jahr 1991 soll sich LeFou (Josh Gad) in Gaston (Luke Evans), den Verehrer der „Schönen“, verlieben.

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Der Neben-Plot um den schwulen LeFou solle „ganz subtil“ in die Erzählung einfließen. Weitere Details verriet der Filmemacher nicht – außer, dass es „(…) ein netter, exklusiver schwuler Moment in einem Disney-Film“ sein werde. Bisher tat sich der Unterhaltungskonzern äußerst schwer damit, Homosexualität in seinen Filmen und Serien zu thematisieren.

Erstes Kino ist eingeknickt

Unter dem Hashtag #boycottdisney haben sich nun einige homophobe Filmfans zusammengeschlossen und versuchen, Kinos dazu zu bewegen, den Film mit Emma Watson und Luke Evans in der Hauptrolle nicht zu zeigen. Ihr Vorwurf: Disney versuche mit dem Outing eines Schwulen Kinder dazu zu verführen, selber homosexuell zu werden.

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Das „The Henagar Drive-In Theatre“ im US-Bundestaat Alabama ist dem Aufruf inzwischen schon gefolgt und hat „Die Schöne und das Biest“ (der am 16. März in Deutschland und einen Tag später in den USA anläuft) vorsorglich aus dem Programm genommen, wie „Variety“ berichtet.

https://twitter.com/melka_ashur/status/837460055725223936

Der Betreiber des Kinos soll als Erklärung abgegeben haben, dass die Mitarbeiter äußerst religiös seien und sich in solchen Fragen des Glaubens nicht von großen Unternehmen diktieren lassen wollen, wie sie zu denken haben. Kinder sollen demnach vor homosexuellen Einflüssen geschützt werden.

Möglicherweise ist die Einbeziehung einer offen schwulen Figur in der Neuauflage des Zeichentrickfilms auch eine Anspielung an den Kinoklassiker „Die Schöne und die Bestie“ (1946) von Jean Cocteau. Der Regisseur hatte den Film nicht nur mit seinem langjährigen Liebhaber Jean Marais besetzt, sondern auch die gesellschaftlich stigmatisierte Homosexualität mit Alptraumbildern visualisiert (und so verschlüsselt).

via GIPHY

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