Darum gehören Bono und The Edge in den Songwriter-Olymp
Bono ist für die große Vision und die hymnischen Hooks zuständig, The Edge steht für Experimentierfreude und die akustische Architektur.
Als sie ihre Band Mitte der Siebziger aus der Taufe hoben, trafen die Mitglieder von U2 eine ungewöhnliche Entscheidung: Die Einnahmen aus allen Tantiemen sollten zu vier gleichen Teilen ausgeschüttet werden.
Doch so wichtig auch Adam Clayton und Larry Mullen Jr. für den U2-Sound sein mögen: Vom ersten Tag an waren Bono und The Edge die Songschreiber, die der Band allererst ihr Gesicht gaben.
Bono ist für die große Vision und die hymnischen Hooks zuständig, während The Edge für Experimentierfreude und die akustische Architektur steht.
Im Tandem entwickelten die beiden ein inhaltliches Spektrum, das vom jugendlichen Aufschrei („Out Of Control“) zum politischen Appell („Sunday Bloody Sunday“) reicht, vom Stadion-tauglichen Sing-along („Where The Streets Have No Name“) zu funky Tanzbodenfegern wie „Mysterious Ways“ und „Discotheque“ – oder aber zu hochgradig persönlichen Songs wie „The Miracle (Of Joey Ramone)“ von „Songs Of Innocence“.
Als charismatischer Frontmann mag Bono primär im Rampenlicht stehen, doch er ist der Erste, der die Bedeutung seines Song-schreibenden Partners zu würdigen weiß. „Intelligente Leute wissen, was er für die Band bedeutet“, sagte Bono dem ROLLING STONE 2005, „und der Rest der Welt interessiert ihn nicht. Ich raufe mir dann nur die Haare und sage: ,Wie kann es nur angehen, dass die ganze Welt das nicht längst weiß?‘“