Rami Malek wusste nichts von Sex-Vorwürfen gegen „Bohemian Rhapsody“-Regisseur
Der Darsteller von Freddie Mercury bekam erst nach den Dreharbeiten Wind von den schweren Vorwürfen gegen Bryan Singer. Seine Gedanken zum Fall sind aber auch erstaunlich naiv.
„Bohemian Rhapsody“ ist ein Film ohne Regisseur. Die Produzenten, darunter auch die Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor, haben zum Kinostart alles dafür getan, dass der Name Bryan Singer nicht mehr im Zusammenhang mit dem Box-Office-Hit gennant wird. Der Grund: Singer wird sexueller Missbrauch in mehreren Fällen vorgeworfen. Ohne dass es so öffentlich kommuniziert wurde, ist davon auszugehen, dass er nur Tage vor Abschluss der Produktion deshalb vom Set abgezogen wurde.
Nun wurde bekannt, dass sogar Freddie-Mercury-Darsteller Rami Malek im Grunde überhaupt nichts von den Vorwürfen wusste. Jedenfalls nicht, bevor die Dreharbeiten begannen. Singer wurde im Dezember 2017 entlassen und durch Dexter Fletcher ersetzt. Nach einer Reihe von Anschuldigungen gegen ihn wurde der „X-Men“-Regisseur auch angeklagt. Singer wies alle Vorwürfe umgehend von sich und reagierte auch mit juristischen Mitteln auf einen vernichtenden Artikel gegen ihn in der britischen Zeitschrift „Esquire“.
AmazonMalek, der am Dienstag (22. Januar) für seine Rolle in „Bohemian Rhapsody“ für die Oscars 2019 als bester Schauspieler nominiert wurde, war von den vorgetragenen Anschuldigungen überrascht, wie er der „Los Angeles Times“ erzählte. „Soweit ich weiß, wurde ich in Betracht gezogen, bevor Bryan überhaupt ins Zwielicht geriet“, so der 37-Jährige. „Also vertiefte ich mich in meine Rolle, um mich etwa ein Jahr im Voraus darauf vorzubereiten, und ich habe in der Zeit kaum etwas anderes mitbekommen.“
Rami Malek tauchte unter
Malek weiter: „Ich wusste nicht viel über Bryan. Ich denke, dass ich die Behauptungen, ob Sie es glauben oder nicht, einfach nicht wahrgenommen habe, und das ist es. Wer weiß, was damit nun wird…. aber ich denke, irgendwie haben wir einen Weg gefunden, um all das hinter uns zu lassen.“ Für den in dieser Sache durchaus etwas naiv anmutenden Schauspieler könnte sogar himmlischer Beistand eine Rolle gespielt haben: „Vielleicht hat Freddie selbst dafür gesorgt, weil wir etwas herstellen wollten, das ihm würdig ist.“
Dass die Diskussionen nicht so schnell verschwinden werden, scheint Malek durchaus zu wissen. Prägnant schob er hinterher: „Eines möchte ich über jeden – also fast jeden – sagen: Wir haben nie aufgegeben. Was ist damit?“