Bob Dylan wegen angeblicher rassistischer Äußerungen verklagt
Eine kroatische Vereinigung hat Klage gegen Bob Dylan eingereicht, da dieser das kroatische Volk in einem Interview mit Kriegsverbrechern gleichgesetzt haben soll.
Eine in Frankreich ansässige kroatische Vereinigung hat eine Klage gegen Bob Dylan angestrengt, da dieser in einem Interview rassistische Bemerkungen über das kroatische Volk gemacht haben soll. Das „Council of Croats“ beruft sich dabei auf ein Dylan-Interview in der französischen Ausgabe des Rolling Stone (der gleich mitverklagt wurde) aus dem Jahr 2012. Darin beantwortete Dylan die Frage, ob er Parallelen zwischen dem Bürgerkrieg von 1860 und dem heutigen Amerika sehe, mit folgenden Worten:
„Dieses Land ist einfach zu abgefuckt, was die Hautfarbe angeht. (…) Leute gehen sich gegenseitig an die Kehle, nur weil sie verschiedene Hautfarben haben. Es ist der Gipfel des Wahnsinns und wirft jede Nation – oder Nachbarschaft – zurück. Schwarze wissen, dass einige Weiße die Sklaverei nicht aufgeben wollten, dass, wenn es nach ihnen gegangen wäre, die Schwarzen immer noch unter ihrem Joch stünden. Sie können nicht so tun, als wüssten sie das nicht. Wenn du das Blut eines Sklaventreibers oder eines Klan-Mitglieds in deinen Venen hast, spüren diese Schwarzen das. Diese Sachen klingen bis heute nach. Genauso wie die Juden Naziblut ausmachen können, oder die Serben das Blut von Kroaten.“
Die kroatische Vereinigung beurteilt diese Aussage nun als „Anstiftung zum Hass“. „Man kann einige kroatische Kriminelle nicht mit allen Kroaten gleichsetzen“, sagte Vlatko Marić, der Generalsekretär der Vereinigung im Gespräch mit internationalen Medien. Langanhaltende Spannungen zwischen Kroaten und Serben hatten in den 90er Jahren in einem brutalen Konflikt gegipfelt, in dessen Verlauf es auch zu sogenannten „Ethnischen Säuberungen“ gekommen war.