Bob Dylan: Streaming-Hoch dank Biopic
Durch „A Complete Unknown“ stieg das Interesse an Bob Dylans Musik messbar an.
Zweiter Frühling: Bob Dylan kann in letzter Zeit einen großen Anstieg in seinen Streamingzahlen verzeichnen.
20,2 Millionen Aufrufe für Bob Dylan
Grund für das gewachsene Interesse an seiner Musik ist die Filmbiografie „A Complete Unknown“. Der Film mit Timothée Chalamet in der Hauptrolle lief an Weihnachten in den amerikanischen Kinos an (deutscher Kinostart: 27. Februar). Schon über die Feiertage wurden Bob Dylans Songs daraufhin über Streaminganbieter mehr gehört als üblich. 11,6 Millionen Aufrufe sammelte der Katalog des Nobelpreisträgers in der Woche des Kinostarts. In der folgenden Woche (gezählt wurde bis zum 2. Januar) stiegen die Zahlen erneut an; die Spitze lag bei 20,2 Millionen Streams.
Frühwerk liegt vorne
Anfang Dezember verzeichnete Bob Dylan noch 8,1 Millionen Klicks – ebenfalls beachtlich, doch der Film sorgte dennoch für einen Anstieg um rund 150 Prozent. Auffällig ist ebenfalls, dass viele der älteren Songs des Musikers wiederentdeckt werden. „A Complete Unknown“ spielt in den Sechzigerjahren, Hauptdarsteller Chalamet singt die Hits selbst. Da Kinogänger:innen die Originale entweder neu entdecken oder noch einmal auflegen, konnte „Blowin’ In The Wind“ (1962) einen Streaminganstieg um 215 Prozent verbuchen, „The Times They Are A-Changin’“ (1964) wurde um 174 Prozent häufiger angehört und „Like A Rolling Stone“ (1965) wurde um 232 Prozent mehr gespielt, 1,64-millionenmal.
„A Complete Unknown“ floppt bei Verleihungen
„A Complete Unknown“ gilt als Oscar-Favorit – für gewöhnlich laufen Biopics bei der wichtigsten Filmpreisverleihung schließlich gut. Auch bei den Golden Globes am vergangenen Wochenende war der Film dreimal nominiert: als bestes Drama sowie Timothée Chalamet in der Hauptrolle des Bob Dylan und Edward Norton für die Nebenrolle des Pete Seeger. Allerdings konnte der Film keinen der drei Preise gewinnen. Auch bei kleineren Verleihungen ging die Biographie trotz zahlreicher Nominierungen größtenteils leer aus, auch wenn die Schauspieler:innen einige Male gewürdigt wurden, darunter Chalamet bei vier Veranstaltungen. Die Academy hat ihre Nominierungen noch nicht bekannt gegeben. In Deutschland kommt „A Complete Unknown“ Ende Februar in die Kinos und heißt hierzulande „Like A Complete Unknown“.