Legendäre Konzerte: Bob Dylan auf dem Newport Folk Festival 1965

Bob Dylans musikalische Unabhängigkeitserklärung verstörte eine ganze Generation. Dabei kam der Songwriter später noch einmal mit akustischer Gitarre auf die Bühne, um seine Zuhörer zu besänftigen.

Es waren nicht die elektrische Gitarre oder die Blues Band, nicht die enorme Lautstärke oder die Lederjacke des Sängers, es waren nicht die Kürze des Auftritts oder der Inhalt der Songs, die die Leute beim Auftritt von Bob Dylan und der Paul Butterfield Blues Band beim Newport Folk Festival in Rage versetzten.

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Es war die Haltung, die hinter all dem steckte. „I ain’t gonna work on Maggie’s farm no more“, sang Dylan zu Mike Bloomfields mächtigen Riffs und deutete den alten Folksong „Down On Penny’s Farm“ zur eigenen Unabhängigkeitserklärung um.

„With no direction home, in the complete unknown“

Er ging nicht länger vom Kollektiv aus, sondern von sich selbst, dem entfremdeten Individuum, „with no direction home, in the complete unknown“.

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Und doch scheint sich die gesamte Geschichte der populären Musik in dieser Performance zu verdichten: die Wucht von Charley Pattons Auftritten in den Zwanzigern, der Wahnsinn von Dock Boggs, die Marsexpeditionen des David Bowie und die Anarchie des Punk.


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Um die Menge zu besänftigen, kam Dylan zur Zugabe noch einmal allein mit der akustischen Gitarre zurück. Doch er kam nicht als Protestsänger oder Klassensprecher einer Generation, er kam, um zu zeigen, dass er nun ein anderer war.

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