Bob Dylan: „Eisen und Stahl sind Teil meines Lebens“ – hier zu bewundern
Für einen Kunstpark in Südfrankreich hat die Musiklegende eine neue Metall-Installation geschaffen. Auch Michael Stipe von R.E.M. ist im Schlossgarten dabei
Mit seinen fast 81 Jahren – er feiert am 24. Mai seinen Geburtstag – findet Bob Dylan immer noch Zeit für großformatige Installationen. Nun hat der multitalentierte Meister die bislang größte seiner Arbeiten vorgestellt.
Im Skulpturenpark „Chateau La Coste“ in der Provence wurde das „Rail Car“ vorgestellt. In den Dimensionen eines Frachtwaggons der Eisenbahn dekonstruierte Dylan die Außenhaut. Er ersetzte diese durch ein Gitterwerk aus eisernen Rädern, Werkzeugen und Schnörkel-Ornamenten, was dem Ganzen eine Steam-Punk-Optik inmitten der südfranzösischen Weinberge verleiht.
Dylan kommentierte sein neues Werk mit den Worten: „Es zeigt zugleich Wahrnehmung und Realität … all die Eisenteile werden neu kontextualisiert, um Frieden, Gelassenheit und Stille zu repräsentieren“. Er beschwor die „enorme Energie des Werks, das eher die Illusionen als die Kontemplation einer Reise repräsentieren würde“.
„Rail Car“ ist eine Fortführung von Dylans skulpturalen Kunstwerken aus geschweißtem Metall, die er 2013 erstmals öffentlich zeigte. Unter dem Titel „Mood Swings“ wurde seinerzeit in der Londoner Halcyon Gallery eine Serie von eigenwilligen Gitterstrukturen ausgestellt. Damals sagte er, was heute noch für ihn gilt: „Ich habe mein ganzes Leben lang mit Eisen zu tun gehabt, seit ich ein Kind war. Ich bin im Land der Eisenerze geboren und aufgewachsen, wo man die Dämpfe jeden Tag einatmen und riechen konnte“.
Mit seinem aktuellen Heavy-Metal-Opus ist er in bester Gesellschaft. Im Rahmen des „Art and Architecture“-Rundgangs auf der Schlossanlage sind auch Skulpturen und Installationen von Künstlern und Architekten wie Tracey Emin, Frank Gehry oder Richard Rogers zu sehen. Auch ein weiterer Musiker ist beim Kunst-Parcour dabei: Michael Stipe von R.E.M.
Ergänzend zeigt Dylan in der Galerie der Schlossanlage 24 Bilder unter dem Titel „Drawn Blank“, neben klassischen Werken von Kunstgrößen wie Claude Monet, Henri Matisse oder Marc Chagall, die ihm als Inspiration dienten.