Bob Dylan: Archiv mit unbekannten Werken wird in Tulsa ausgestellt
Mehr als 6.000 Gegenstände aus dem persönlichen Archivs des Musikers sind auf dem Weg nach Tulsa, darunter viele tausend Seiten handgeschriebener und nahezu unbekannter Notizen.
Unzählige (zum Teil unveröffentlichte) Aufnahmen, Filme, Memorabilien und Tausende Seiten handschriftlicher Notizen, von denen viele bisher unbekannt waren, könnten Anhänger von Bob Dylan bald nach Tulsa (Oklahoma) locken. Dort wird ein Großteil seines Archivs ausgestellt werden, wie „Billboard“ berichtet.
Die Sammlung wurde von der dortigen Universität und der George Kaiser Family Foundation für geschätzte 15 bis 20 Millionen Dollar angekauft. Damit dürften Dylanologen ein neues Mekka vorfinden und viele Schätze erforschen können, die möglicherweise selbst der Sänger nicht mehr in Erinnerung hat.
Dylan prägte die US-Kultur wie kaum ein anderer Künstler
Dewey Bartlett, der Bürgermeister von Tulsa, empfindet die Ausstellung deshalb auch als große Chance für seine Stadt: „Bob Dylan repräsentiert ein musikalisches Erbe, das bis zu JJ Cale, Leon Russell und Runnie Dunn aus Tulsa reicht. (…) Tulsas musikalische Wurzeln sind sehr tief und ergiebig. Und Dylan hat die amerikanische Literatur genauso wie das Kino beeinflusst. Es kann keine Zweifel daran geben, dass dies für unsere Bürger eine riesige Sache ist, die uns noch mehrere Genrationen lang bereichern wird.“
Gesellschafts- und Geisteswissenschaftler betrachten Dylans Lebensleistung als bedeutsamen Beitrag zur Entwicklung der amerikanischen Kulturgeschichte, weswegen es nicht überrascht, dass seine Werke in Tulsa in der Nähe einer seltenen Kopie der Unabhängigkeitserklärung ausgestellt werden sollen. Viele Forscher erhoffen sich nun, den künstlerischen Schaffensprozess Dylans besser nachvollziehen zu können – auch weil Erinnerungsstücke zu entdecken sind, die bis in die frühste Jugend des Musikers zurückreichen.
„Billboard“ lieferte übrigens gleich ein Beispiel, welche (durchaus unterhaltsamen) Geheimnisse noch in den Archiven Dylans schlummern: So ist ein Brief von 1978 enthalten, in dem sich Barbara Streisand bei Dylan für gesendete Blumen bedankt und darüber scherzt, eine gemeinsame Platte aufzunehmen.