Blues für den Erdigen
Im „Tatort“ spielt Andreas Hoppe neben Ulrike Folkerts den Kommissar Mario Kopper. Musikalisch liebt er das Bodenständige
Während der Drehphasen für den „Tatort“ zappe ich manchmal so herum, beim Morgen-Kaffee, noch total verpennt und vor dem Duschen. In diesen Hotelzimmern kann man ja mitunter völlig verloren gehen. Früher fühlte sich das ja toll an, dieses Unterwegssein. Vielleicht hat das was mit dem Alter zu tun. Ich kann jedenfalls keine Hotelzimmer mehr sehen. Um mich davon abzulenken, gucke ich meistens Frühstücksfernsehen – und dann war da plötzlich Beth Hart. Und ich dachte: „So etwas im deutschen Fernsehen? Das gibt’s ja nicht!“
Die hat echt eine unglaubliche Röhre. Und ich bin jemand, der sehr auf Stimmen abfährt – in diesem Fall eine ganz tolle Frauenstimme mit viel Kraft und Leidenschaft, aber auch vielen verschiedenen Nuancen. Damit transportiert sie sehr viel. Es gibt auf „Bang Bang Boom Boom“ extrem einfühlsame Balladen, die von Liebe und Sehnsucht geprägt, die aber auch auf eine ganz eigene Art formuliert sind. Mich fasziniert diese Musik, weil sie so etwas Erdiges hat. Ich kann zum Beispiel mit elektronischer Musik nur sehr begrenzt etwas anfangen.
Meine erste Platte von Beth Hart war die mit Joe Bonamassa. Ich mag eben Blues-Musik, vor allem Blues-Rock. Aufgewachsen bin ich mit Bands wie Grand Funk Railroad, Ten Years After und Uriah Heep. Mein erstes Konzert war Deep Purple 1974 in der Deutschlandhalle, als die noch stand. Bei uns zu Hause wurden damals eher Schlager und Volksmusik gehört. Ich habe dann immer schön das Kontrastprogramm dazu geliefert – mit verrammelter Tür. aufgezeichnet von Max gösche