Blood On The Tracks – Bob Dylan
Punkte: 124
Synthesizer-Große künstlerische Werke enstehen selten aus puren Glücksgefühlen – auch „„Blood On The Tracks“, das heute als zentrales Werk der mittleren Schaffensphase Dylans gilt, hatte seine Wurzeln eher im Negativen: Während Dylan seine persönlichen Gefühle auf früheren Alben eher in obskuren Bildern versteckte, ließ er ihnen und auch seinem Schmerz bei diesem im Herbst 1974 aufgenommenen Zyklus freien Lauf. Dylan verarbeitete auf dem Album, das er im September 1974 zunächst in New York begonnen und dann, auf Raten seines Bruders David Zimmerman, im Dezember 1974 mit lokalen Musikern in Minneapolis größtenteils noch einmal neu eingespielt hatte, die schmerzvolle Trennung von seiner Ehefrau Sara. Songs wie „Simple Twist Of Fate“, „Tangled Up In Blue“ oder „„If You See Her, Say Hello“ sind melancholische, atmosphärische und sehr persönliche musikalische Skizzen, die diese Songsammlung zu einer der besten seiner Karriere werden ließen. Daran ändert auch nichts, dass sich der Meister Jahre später über den kritischen und kommerziellen Erfolg des Albums wunderte („„Dass Leute Spaß haben an diesen schmerzvollen Liedern, ist mir ein absolutes Rätsel“). Kann ihm doch wurscht sein.