Blackfacing in „Tropic Thunder“: Ben Stiller steht weiterhin hinter dem Film
Trotz Kritik an Blackfacing verteidigt Stiller die Action-Komödie.
Ben Stiller ist stolz auf „Tropic Thunder“ – und entschuldigt sich nicht für den Film. Die Action-Komödie von 2008 wird bis heute wegen seiner Darstellung von Blackfacing kritisiert. Comedy-Star Stiller führte in dem Streifen Regie, und sein Hauptdarsteller Robert Downey, Jr. hat darin sein Gesicht schwarz angemalt, um wie ein Schwarzer Mann auszusehen. Seinen Ursprung hat Blackfacing in den Minstrel-Shows des 18. Jahrhunderts und wird heute, zu Recht, als rassistisch eingestuft.
Viele Stiller-Fans kriegen sich dennoch kaum ein vor Lachen. Auf Twitter forderte ein User den Schauspieler und Regisseur auf, er solle aufhören, sich für den Film zu entschuldigen. „Es war und ist immer noch verdammt lustig. Sogar noch lustiger, jetzt, wo die cancel culture so ist, wie sie ist. Es ist ein Film. Ihr könnt einfach darüber hinwegkommen. Ich habe mich zu Tode gelacht, als ich ihn damals zum ersten Mal sah, und alle anderen auch“, schrieb die Person.
Der 57-Jährige antwortete, er habe sich nie für „Tropic Thunder“ entschuldigt. „Ich weiß nicht, wer das gesagt hat. Der Film war schon immer umstritten, seit wir ihn veröffentlicht haben. Ich bin stolz auf ihn und auf die Arbeit, die alle daran geleistet haben.“
Derselbe Nutzer bezog sich dann auf einen Tweet aus dem Jahr 2018. Darin reagierte Stiller auf einen Post, in dem über den Boykott von „Tropic Thunder“ gescherzt wurde, nachdem sich Snowboarder Shaun White an Halloween als ein Film-Charakter mit Behinderung verkleidet hatte. Stiller schrieb damals: „ Eigentlich wurde ,Tropic Thunder‘ schon vor 10 Jahren boykottiert, als er herauskam, und ich habe mich damals entschuldigt. Er war immer dazu gedacht, sich über Schauspieler lustig zu machen, die alles tun, um Preise zu gewinnen.“
Im Film geht es um eine Gruppe von Schauspielern, die sich mit einem Kriegsfilm einen großen Erfolg erhoffen. Einer von ihnen, gespielt von Robert Downey Jr., lässt sich vor den Dreharbeiten die Haut färben, um einen Schwarzen Soldaten zu spielen. Während der Produktion werden die Männer im Dschungel ausgesetzt und verirren sich. Nach der Veröffentlichung kritisierten mehrere Behindertenverbände die Verwendung des Wort „behindert“ in der Produktion.
Stiller sagte damals in einem Interview mit „TV Spielfilm“, er mache sich nicht über Schwarze und Menschen mit Behinderung lustig. „Der Film ist eine Satire auf Schauspieler, die sich zu wichtig nehmen und Rollen spielen, die sie nicht spielen sollten. Die Gags gehen quasi auf unsere Kosten.“
Auch Downey Jr. verteidigte den Film und das Blackfacing. 2020 sagte er in einem Interview: „Ich denke, dass es niemals eine Entschuldigung dafür ist, etwas zu tun, das fehl am Platz und aus der Zeit gefallen ist. Zu meiner Verteidigung: In ,Tropic Thunder‘ geht es darum, wie falsch Blackfacing ist, also machte ich da eine Ausnahme.“