Black Keys: Große US-Tour abgesagt, Veranstalter gefeuert
In den USA kosten Arena-Shows ein kleines Vermögen. Ist das Ende der Preisschraube nun erreicht?
Es läuft eigentlich alles bestens für Dan Auerbach und Patrick Carney. Als Black Keys haben sich die Beiden seit über 20 Jahren auf vielfältige Weise dem Erbe des Blues-Rock verschrieben. Dafür gab es diverse Grammys, auch der handfeste Sound ihrer Live-Konzerte war bislang eine sichere Bank. In ihrem aktuellen Album „Ohio Players“ widmet sich das Duo mit prominenten Gästen wie Beck oder Noel Gallagher ihren Einflüssen aus Funk und Soul. Alles Zutaten also für eine zünftige Bühnen-Party.
Doch nun wurde ihre gesamte Arena-Tournee in den USA ohne Angabe von Gründen abgesagt.
In Fachmedien wie „Billboard“ wurde zudem gemeldet, dass sich die Band von ihren langjährigen Tourveranstaltern Irving Azoff und Steve Moor getrennt hat. In den Sozialen Netzwerken wird über „miserable Ticketverkäufe“ und die Auswirkungen der viel zu hohen Ticketpreise spekuliert. Ein Sprecher von Azoffs Agentur sagte gegenüber dem „Billboard“, dass es sich um eine „freundschaftliche Trennung“ handeln würde.
Irving Azoff, der Boss von Full Stop Management, gilt als zentraler Spieler im (Live-)Musikgeschäft. Mit den Eagles, Van Halen oder Steely Dan ist er ein Zampano für traditionelle Acts, der auch schon als Boss des Eintrittskarten-Giganten Ticketmaster tätig war.
Vor dem Hintergrund, dass kürzlich auch Jennifer Lopez ihre große US-Tour abgesagt hatte (angeblich um „mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen“) stellt sich nun die Frage, ob das bislang boomende Tourgeschäft in den USA gerade seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat.
Der Nachrichtenkanal „NBC“ erwähnt eine Erhebung der Ticketplattform SeatGeek. Demnach sei der „durchschnittliche Wiederverkaufspreis“ für den Besuch eines Konzerts in der Sommersaison von 257 Dollar im Jahr 2023 auf aktuell 213 Dollar gesunken. Das mag nur eine statistische Größe sein, die von vielen Faktoren abhängig ist. Doch auch andere Indikatoren deuten darauf hin, dass weniger Menschen bereits sind, die extrem hohen Ticketpreise in den USA zu berappen. Der Live-Markt steht, jenseits von Millionen-Acts wie Taylor Swift oder Beyonce, vor einer Korrektur.
Die Black Keys haben nun verkündet, dass ihre Shows im kleineren Format nachgeholt würden.